RCS-Racing RCS Racing


Zehn kleine Negerlein

Reifenpoker und Ausfallserie in Most

Die vorletzten Läufe zur International Sidecar Trophy in Most waren von Rennabrüchen gezeichnet. Drei Überschläge, mehrere crash´s sowie Krankenwagen- und sogar Rettungshubschrauber-Einsätze waren die Folge widriger Wetterbedingungen und zum Teil wohl etwas optimistischer Gespann-Besatzungen.

Das freie Training am Freitag konnte vom RCS Racing Team gut zur Auffrischung der Streckenkenntnisse sowie dem ersten Test mit Regenreifen in Most genutzt werden. Die Strecke hat altersbedingt wechselnde Asphaltschichten, zum Teil in den Kurven und sogar auf der Ideallinie. Ein Herantasten an die Haftgrenze bei Nässe ist daher empfehlenswert. Danach das übliche Freitagabendprogramm an der Strecke: Grill anfeuern und anschließend mit einer kühlen Flasche Bier in der Hand durchs Fahrerlager schlendern und die noch eintrudelnden Freunde begrüßen.

Beim ersten Zeittraining am Samstagmorgen war die Strecke immer noch nass, der Himmel über Most zeigte aber schon eine erfreuliche Wendung. Mit der Erfahrung vom Vortag stellten Rainer und Tanja Crome die Carbon-Windle ins Mittelfeld der Starterliste. Das zweite Training am Mittag fand dann aber doch schon auf trockenem Geläuf statt. Wegen eines Training-Abbruches nach nur drei Runden wegen Überschlag des Team Wirth wurde man leider bis in die achte Startreihe durchgereicht.

Der Nachmittag des Samstages gehörte die Strecke erst mal den Solos, welche in Most ein 500km Rennen fuhren. Zeit, es sich bei strahlendem Sonnenschein und Freibier des Team Rainbow mit Grillgut des Team Pickl so richtig gutgehen zu lassen. Nochmals herzlichen Dank !

Sonntagmorgen dann der erste Start zum Supersprint. Die Strecke nass, aber kein Regen von oben. Beim Start erst mal aus allem raushalten, dann voller Angriff war die Marschrichtung des RCS-Teams für das Wochenende und auch die Umsetzung des Plans ging zumindest beim Sprint voll auf. Dieser Wertungs-Lauf sollte denn auch der letzte des Tages mit normalem Renn- Ablauf sein.

Der Sprint, zweieinhalb Stunden später und erneut auf nassem Geläuf wurde zweimal gestartet und auch zweimal mit roter Flagge vorzeitig beendet. Erst krachte Team Wirth in das vor sich auf der Strecke schleudernde Team Hummel/Pahl und nach dem Neustart drehte das Schweizer Team der Gebrüder Lemann ihr F1 Gespann am Ende der Start-Zielgeraden aufs Dach. Durch den aus den Unfällen resultierenden Kranken- und Bergungs-Wagen Einsätzen musste natürlich jedes Mal mit Rot abgebrochen werden. Die Rennleitung beschloss daher nach Rücksprache mit den Verantwortlichen der Sidecar Trophy den Sprint komplett aus der Wertung zu nehmen.

Vor dem Start zum Hauptrennen des Wochenendes waren gute Pokernerven gefragt. Die Strecke wurde zunehmend trockener, der Himmel aber immer dunkler. Das RCS-Racing Team hatte extra einen neuen Regenreifen für das Heck des Silberpfeils montieren lassen und alle warteten bis zur letzten Sekunde mit der finalen Reifenwahl. Ein kurzer Platzregen über dem Fahrerlager nahm den Teams die Entscheidung und alle gingen mit den falschen Reifen raus. Jawohl, vollkommen falsche Wahl. Die Strecke hatte nämlich so gut wie keinen Regen abbekommen und war nahezu trocken geblieben. Das RCS-Racing Team beschloss daher bereits in der Startaufstellung, sollte der Regen nicht wieder innerhalb der ersten drei Runden einsetzen, würde man abbrechen um die Reifen zu schonen. Zehn Rennrunden und die Regenreifen wären nämlich vollkommen hinüber.

Ein erster Startunfall, Team Kirmeswenger war wohl auf der Bremse etwas optimistisch unterwegs, beendete die letzten Titelchancen in der F2 Wertung für Team Early Grey  und beide Gespanne rollten onduliert in die Wiese. Ein Überschlag des Team Brunner/Klingelmayr bei hoher Geschwindigkeit beendete den Lauf danach aber bereits in der folgenden Runde erneut unter roter Flagge.

Durch die geringe zurückgelegte Rundenzahl entschied die Rennleitung die Gespanne zurück ins Fahrerlager zu lassen um auf Slicks zu wechseln. Einige Teams brachen auf Grund der Unfall-Vorkommnisse komplett ab und packten ein. Der anschließende Neustart sah daher nur noch 13 Gespanne im Starting Grid. Das RCS-Racing-Team kam nach packendem aber verlorenem Kampf mit Team Böse/Steinbach auf Platz zehn rein und verlor damit den sechsten Gesamtrang der F1 Wertung wieder an genau dieses konkurrierende Team.

In der F2 Wertung konnte durch den Ausfall des Team Early Grey das Team Bachmaier den Titel vorzeitig einsacken und fährt bereits als Meister uneinholbar zum letzten Lauf nach Frohburg.  In der F1 Wertung haben die Vorjahreschampions Knapton/Roick wieder Boden auf das führende Team Gall/Crome gutmachen können und fahren mit nur noch 14,5 Punkten Rückstand zum Finale nach Frohburg.

Es bleibt somit spannend und man sieht sich in Frohburg !

P.S. alle Unfälle in Most gingen Gott sei Dank glimpflicher ab als es zunächst den Anschein hatte. Wir wünschen allen eine gute, schnelle und vollständige Genesung und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen.

Schreibe einen Kommentar