RCS-Racing RCS Racing


Stunden statt Sekunden

Fahrbericht Sachsen-Anhalt Classic

Die Oldtimer-Rallye fand dieses Jahr in Aschersleben statt und das RCS-Racing-Team entschied sich für das Motor-Home und den Austin auf dem Trailer mitzunehmen. Somit konnte bereits am Donnerstagabend angereist werden, Freitag dann mobiles Office und nach Dienstschluss schon vor Ort. Die „Herrenbreite“, ein Park inmitten der Stadt war als bewachter Parkplatz sowie als Startpunkt und Zieleinlauf der gemeldeten Classic-Cars vorgesehen. Bei schönem Wetter wurde somit der 1959er Oldie am Freitag-Nachmittag vor seiner ausgewiesenen Startnummer abgestellt und anschließend die Veranstaltungs-Papiere übernommen. Nach Anbringen der Startnummer trafen befreundete Teilnehmer ein und man verbrachte den Rest des Tages gemeinsam mit dem Erkunden der diesjährigen Veranstaltungs-Stadt sowie einem gemeinsamen Dinner und Ausklang im Wohnmobil.

Am Spätabend des Freitags war das Wetter leider bereits umgeschwungen und es regnete noch immer, als das Team sich nach einem guten Frühstück mit Regenschirm auf den Weg zur „Herrenbreite“ machte. Einige Vorkriegsfahrzeuge verzichteten auf Grund des Wetters auf die Rallye und mit der Startnummer 27 war man daher früh am Start zu einer ca. 3 Stunden langen Vormittags-Etappe ins östliche Harz-Vorland. Der Regen hatte erstmal aufgehört, die Wolken waren aber noch schwer und grau sodass jederzeit wieder mit Wasser von oben zu rechnen war. Die Gegend war auf Grund der Lage eine völlige unbekannte für das RCS-Team, aber die Ausschilderung des ADAC machte die Orientierung für den Beifahrer einfach. 

Von Ackerbau geprägte Landschaften wechselten mit Wiesen und Bächen in Tälern und leichten Höhenzügen. Glatte und neue, aber auch anscheinend vergessene alte DDR-Pflasterstraßen wurden unter die Räder genommen. Der Austin mit seinem langhubigen Motor sowie seiner weichen Federung erwies sich wieder als das perfekte Fahrzeug für solche Oldtimer-Rallyes. Schön dahinzockeln, die Gegend genießen und ab und an eine spaßige Sonderaufgabe. Das Team hatte schon so langsam mit einer Sonderprüfung gerechnet, war dann aber doch ziemlich überrascht als es so weit war. Die letzten Gleichmäßigkeitsprüfungen beim ADAC in 2024 waren alle nur über den vorgegebenen Durchschnitt gewertet, nun aber plötzlich wieder eine auf genaue Ankunftszeit. Auch war kein Wagen im Vorlauf und es ging nach Ankunft sofort los.  Der Timer war nicht vorbereitet, Hektik kam auf und zack, passierte ein entscheidender Fehler in den Einstellungen.  Statt Minuten und Sekunden einzustellen wurden Stunden und Minuten gestartet.  Das Ganze fiel auch erst mitten in der Prüfung durch die ungewohnte Darstellung auf dem IPhone auf. Also alles im Kopf zurückrechnen während die Zeit lief und die Fahrerin versuchte den vorgegebenen Referenz-Schnitt zu halten . Dazu dann noch ein Rechenfehler vom Beifahrer und schon war das Ziel anscheinend zu früh da. Fazit: alles Mist, Prüfung vollkommen verkackt! Kurzzeitig wurde es dann etwas emotional im Auto, aber solch Fehler sind nun mal dem Beifahrer anzulasten, der muss einstellen und ansagen.  Shit happens, die Rallye an sich ist der Spaß und die Strecke war toll gesteckt. Bei der Mittagspause wurde u.a. Wildgulasch gereicht und es konnte weit übers Land und auf die beeindruckende Rammelsburg geschaut werden. Lediglich das Wetter war immer noch sehr durchwachsen und somit etwas kühl auf der überdachten Sonnenterasse des Restaurants.

Nach dem Restart führte der Streckenverlauf in einem großen Bogen über Ballenstedt und Hoym wieder gen Aschersleben. Es gab noch zwei Sonderprüfungen, bei der ersten musste ein Schlauch in möglichst genau 3 Sekunden von Vorder- und Hinterrad überrollt werden und bei der Zweiten die Temperatur des linken Hinterreifens geschätzt werden.  Auf Grund des Fauxpas bei der Vormittags-Gleichmäßigkeits-Prüfung nahm das Team die beiden Aufgaben nicht mehr mit der sonst bekannten Sorgfalt in Angriff, sondern genoss den lockeren Status des „ist ja eh schon alles gelaufen“ . Nach Zielankunft dann eine heiße Dusche im Wohnmobil und schick machen für den Fahrerabend im Saal des Bestehornhaus, der guten Stube der Stadt Aschersleben.

Nach einem schönen Abend in geselliger Runde unter vielen Gleichgesinnten und einer sehr verregneten Nacht dann die Siegerehrung am Sonntag-Vormittag, bevor es nach Hause gehen sollte. Überraschenderweise musste die erste Prüfung, welche das RCS-Racing-Team ja so versemmelt hatte, aus der Wertung genommen werden (Zeitmess-probleme). Fazit, immer alles geben, bis die Zielflagge fällt. Auch wollte der Austin anschließend nicht mehr vom Platz und benötigte Starthilfe. Huch, wie konnte das passieren ? Rainer Crome hatte am Vortag wie üblich die Batterie über den eingebauten Trennschalter vom Fahrzeug getrennt, allerdings hatte Tanja Crome zu diesem Zeitpunkt das Standlicht noch nicht ausgeschaltet.  Vor der Siegerehrung hatte man die Batterie schon wieder angeschlossen, allerdings das Licht wohl übersehen. 

Als nächstes ist nun erstmal wieder Classic-Sidecar-Racing an der Reihe, es geht ins Erzgebirge in das kleine Örtchen Zschorlau.  Man sieht sich !!

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