Der BSA Renner ist ein sogenanntes Inter-Renngespann von 1970. Der Rahmen wurde von der Firma Fiddaman hergestellt, welche in Konkurenz mit der Firma Windle in den 60er und 70er Jahren spezielle Rahmen für diverse Motoren herstellten. Im Gegensatz zu Fiddaman ist die Firma Windle immer noch im Rennsport aktiv.
Die Inter-Gespann Klasse erlaubte bei Viertaktern Hubraum bis 750 ccm und wurde 1968 in England aus der Taufe gehoben, um den Englischen Motoren von Triumph, Norton und BSA wieder eine konkurenzfähige Platform zu schaffen. In der Grand-Prix Gespannklasse war gegen BMW ja kein Kraut mehr gewachsen und die Zuschauergunst auf der Insel für die Gespanne war am sinken. Später wurde das Hubraumlimit für Viertakter sogar auf 1000 ccm und für Zweitakter bis 750 ccm erweitert.
Das „Rolling Chassis“ wurde von uns im Jahr 2005 erworben nachdem es Jahrelang als Restaurationsobjekt bei einem Freund auf dem Dachboden stand. Für die Restauration benötigten wir fast 4 Jahre, auch weil viele Teile entweder fehlten oder komplett unbrauchbar geworden waren. Vieles muste komplett neu konstruiert oder zumindest neu angefertigt werden.
Als Antrieb ist ein stark modifizierter BSA A65 Firebird Motor verbaut. Die Kurbelwelle entstammt einem Norton Rennmotor und hat 80 mm Hub. Zusammen mit der Bohrung von 76 mm ergibt sich ein Hubraum von 726 ccm, also passend zum 1970er Reglement. Um die Norton-Welle im BSA Gehäuse aufzunehmen, musste dieses umgeschweißt und auf eine andere Ölführung umgebaut werden. Die Welle läuft im Gegensatz zur Original BSA-Welle komplett Wälzgelagert. Polierte Norton Stahl-Rennpleuel führen Triumph Hepolite Kolben in einem beschichteten Spezialzylinder welcher zur besseren Kühlung aus Aluminiumguß hergestellt wurde. Im Zylinderkopf sind 36er Auslass- und 41er Einlassventile eingebracht, die Kanäle dazu passend strömungsoptimiert und die Betätigungsmechanik poliert. Als Primärantrieb dient ein 40mm Rennbelt, welcher über eine Renn-Trockenkupplung die vier Gänge des Getriebes antreibt. Gezündet wird, natürlich Kontaktlos, über eine Elektronik der Firma „Sachse“ welche sehr empfehlenswert ist. Die Gemischfabriken sind 34er Smoothboore von Amal, komplett offen mit kurzem Ansaugtrichter. Die Abgase münden über 40er Krümmer in eine 2 in 2 Auspuffanlage mit kurzen konischen Dämpfern.
Das Fahrwerk steht auf 10 Zoll Minifelgen, was Anfang der siebziger Jahre Stand der Technik war. Das Vorderrad wird von einer vernickelten Schwinge mit Koni-Dämpfern geführt. Hinten sind spezielle Wilbers-Racing Federbeine verbaut. Das Seitenwagenrad ist ungefedert. Alle drei Räder sind gebremst, vorne mit zwei Lockheed AP-Racing Sätteln auf einer Scheibe, Hinterrad und Seitenwagen mit je einem Sattel. Die Verkleidung ist einteilig, was für 1970 extrem fortschrittlich war. Der Tank ist wie üblich im Seitenwagen und beinhaltet bei unserem Gespann gleich die linke Knieschale für den Fahrer.
Hallo
ich habe ebenfalls ein Fiddamann BSA Renngespann, das aber noch einige Arbeit benötigt.
Ich suche deshalb Bilder vom Chassis, speziell Motoraufhängung und Steuerkopf / Gabel , da ich an meinem Chassis einiges reparieren bzw. wiederherstellen muss. Ich würde mich über eine Antowrt freuen..
Viele grüsse
walter