Dauerregen am Samstagmorgen und blanker Rahmen, das sah ja schon mal nach Putzorgie aus. Die Wohnmobil Markise hielt den Regen auch eher nur rudimentär fern, da das RCS-Racing Team wegen der Eintags-Veranstaltung das Rennzelt zu Haus gelassen hatte und der Trailer als Umkleidekabine fungieren musste. Also Regenjacke an und ab zur technischen Abnahme, welche der Fiddaman-BSA Neuaufbau schon mal problemlos meisterte.
Die Spannung stieg, als der erste Aufruf über die Lautsprecher kam als man gerade den Regenkombi überzog. Wie würde das Gespann fahren, wird die Schulter von Beifahrerin Tanja Crome wieder zicken machen, wie sind die neuen Reifen bei dem Wetter und viele weiteren Fragen schossen durch die Köpfe. Dann der Moment der Wahrheit, der neue Rollenstarter brachte den dicken Twin bollernd zum Leben und das Team fuhr zum Vorstart. Petrus hatte just zu diesem Moment noch mal ´ne extra-Schippe Regen runtergeschickt, als die flache blaue Flunder das erste Mal nach über 30 Monaten Zwangspause wieder aus einer Boxenausfahrt auf eine Rennstrecke fuhr. Aber die alte Vertrautheit des Teams mit dem Fahrzeug und den Abläufen war sofort wieder da. Man schwamm den ganzen Turn um den Kurs und konnte sogar schon das eine oder andere Team mit dem vorhandenen Speed überraschen.
Im Turn zwei des Tages, es regnete nur noch ganz leicht, wurden die F1-Lederkombis auf dem Classic-Sidecar ausprobiert und man stellte fest, dass die Kombi nicht ganz unschuldig an der Schulter-Problematik der Beifahrerin ist. Hier muss umgehend ein Lederschneider ran. Im Turn drei konnte der Speed schon deutlich erhöht werden, da die Ideallinie anfing zu trocknen und im Turn vier konnte das Team endlich unter trockenen Bedingungen testen. Das Gespann zeigte sich unter allen Umständen als optimal hingestellt und das gesamte Team war hoch zufrieden. Selbst dem gut gefetteten blanken Rahmen schien das ganze Wasser nichts anhaben zu können, die Putzorgie kann in der heimischen Werkstatt erfolgen.
Emotional war es toll bei den Leuten der DHM wieder dabei sein zu können. Die ganze Truppe hat uns schon beim Eintreffen sehr freundlich empfangen und wir konnten auch während der ganzen Veranstaltung feststellen, dass unser Comeback in der Classic-szene nach 3 Jahren Abstinenz sehr begrüßt wurde. Wir haben uns jedenfalls sofort wieder sehr wohlgefühlt und wir freuen uns schon darauf, alle wiederzusehen beim DHM-Lauf auf dem Schleizer Dreieck.
Das große Abenteuer mit dem Start beim PreTT Classic race auf der Isle of Man kann somit kommen. Bis dahin gibt es leider noch einiges zu tun. Das Gespann benötigt für den Start in England ein sogenanntes Oil-Containment (wie beim F2-Gespann üblich) und der Team-Trailer einen Zwischenboden für den Transport des gesamten Equipments einschließlich der Solo-Straßenmotorräder des Teams. Jetzt muss das Team aber erstmal die „Dreckfräse“ auf Vordermann bringen für die Trial-Veranstaltung im April.
Man sieht sich in Klein-Krotzenburg …..
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