Saison-Abschluss auf der Heimstrecke.Das RCS-Racing Team beendete die Rennsportsaison 2017 beim finalen Lauf zur International Sidecar Trophy auf der Heimstrecke in Oschersleben und mit jeweils Gesamtrang 12 in den beiden Läufen konnte das Team wieder mal mehr als zufrieden sein.
Die International Sidecar Trophy war in Oschersleben diesmal zusammen mit der DHM am Start und viele Freunde aus dem Oldtimer-Lager waren somit ebenfalls im Fahrerlager der Rennstrecke anwesend. Auch dieses Mal reiste das Rennteam aus Bockenem/Harz in voller Besetzung an. Nach dem Aufbau der Renn-Zelte übernahm Marc Pruiksma den Posten des Küchenchefs während parallel das Gespann final durchgeschaut und für das Training am folgenden Samstagmorgen präpariert wurde. Die Starterbatterie der Windle-Yamaha muss zwischen dem Einsatz im Juli und der jetzigen finalen Durchsicht irgendwann den Geist aufgegeben haben, jedenfalls war der Motor nur mit Tricks zum Leben zu erwecken. Das HB-Männchen in Form des Team-Chef´s konnte jedoch mit dem vorzüglichen Team-Dinner und ein paar Bier beruhigt werden, ein Tausch der Starterbatterie am Folgetag war allerdings unabdingbar.
Ersatz konnte dann Harrald Endevelt von HP-Parts liefern, welcher neben seinem Reifen-Service auch mit anderen Ersatzteilen im Fahrerlager schon oft aus der Patsche helfen konnte. Der neue Akku musste jedoch erst noch startklar gemacht und geladen werden, daher wurde das schnelle F1 zum ersten freien Training des Wochenendes zwangsläufig noch mit der alten Batterie angelassen. Ein zweiter Motorstart war leider ausgeschlossen und das Team überbrückte die Zeit des Wartens im Vorstart mit Runden durch das Fahrerlager um die Motortemperatur unter Kontolle halten zu können. Für Außenstehende gewiss ein sonderbares Verhalten, alle Teams stehen im Vorstart und ein Gespann kreist ununterbrochen Kreise um die Zelte und Wohnmobile. Aber final hatte das Vorgehen auch etwas Gutes, neben der perfekten Motortemperatur waren auch die Reifen schon aufgewärmt als es endlich auf die Strecke ging. Die Besatzung der schnellen Flunder war mit der elfbesten Zeit von immerhin 27 Gespannen am Ende des ersten Trainings denn auch wieder versöhnt mit den Umständen.
Das Wetter verschlechterte sich danach zusehends und es fing langsam an zu tröpfeln als man beriet welche Reifenwahl man für das erste Zeittraining aufziehen sollte. Für die Regenreifen war es einfach noch zu trocken, also Slicks obwohl es immer feuchter wurde. Intermedia wäre wohl korrekt, aber diese sind bei den wenigsten Teams verfügbar so das auch nahezu alle anderen Gespanne mit Slicks beim Vorstart erschienen. Just als alle auf die grüne Ampel am Boxengassenausgang warteten, fing es kräftiger an zu regnen und es war schlagartig klar, dass die falsche Reifenwahl getroffen worden war. Auf Grund der kurzen Fahrzeit im ersten Zeittraining blieb somit keine Alternative als mit Slicks auf die mittlerweile komplett nasse Strecke zu gehen. Das RCS-Racing-Team entschied kein Risiko einzugehen und das Resultat war dementsprechend dürftig. Andere Gespann-Besatzungen, die es unbedingt wissen wollten landeten zu Hauf im Kies oder neben der Strecke. Nur Platz 20 in der Zeitentabelle aber alles heil geblieben, auch OK. Für das zweite Zeittraining am späten Nachmittag war die Reifenwahl einfach, da es nicht aufgehört hatte zu regnen. Mit den Regenreifen fühlte sich Rainer Crome wesentlich wohler und die Pace war sofort wieder da. Probleme gestalteten aber die neuen Helme der Besatzung, trotz PIN-log Visier beschlugen diese immens, man hatte sich nicht genug mit den verschiedenen Belüftungsmöglichkeiten beschäftigt und mit schlechter Sicht geht kein Spitzenergebnis. Mit Platz 16 in der Startaufstellung endete der sportliche Teil des Tages. Am Abend gab es noch eine Hochzeitsnachfeier aus dem Umfeld der Trophy, welcher wieder den tollen Zusammenhalt der ganzen Truppe verdeutlichte. Die vorherrschende Sprache bei der Party war Englisch was wieder zeigte wie International die Sidecar-Trophy um Organisator Eckart Rösinger wirklich ist.
Am Sonntagmorgen, die Forecast hatte was von deutlicher Verbesserung des Wetters verkündet, regnete es leider immer noch. Nach gutem Frühstück bereitete man sich auf den ersten Lauf des Tages vor. Am Abend zuvor konnte noch final die Frage des Helmbelüftens geklärt werden und kurz vor dem ersten Aufruf hörte es sogar auf zu regnen und die Sonne blickte partiell durch die grauen Wolken. Somit konnten zumindest die Regenkombis auf ihrem Platz in der Wohnmobil-Garage bleiben. Den anschließenden Start vergeigte Rainer Crome zum ersten Mal dieses Jahr etwas, was just now allerdings nicht wirklich schlimm war, da wegen durchdrehender Reifen alle im Umfeld nicht so super wegkamen. Kritisch waren bei 27 Gespannen und nasser Fahrbahn erfahrungsgemäß die ersten Kurven, aber alle fuhren sehr diszipliniert und es passierte nichts von Bedeutung. Ein paar Teams waren noch durchgerutscht welche aber schon in den ersten Runden wieder eingesammelt werden konnten. Nachdem man zu lang hinter dem Team „Sidecar-Dog“ aus der Schweiz gehangen hatte, folgte eine Phase mit Abriss nach vorn und man fuhr seine Runden, auch ohne Bedrängung von hinten. Mit etwas abtrocknender Fahrbahn wurde das RCS-Racing-Team aber immer schneller und man lief 2 Runden vor Schluss auf das Team „Heart-Attack“ auf, welche gerade das schwedische Team „Axelsson/ Lundrall“ bedrängten, welche zwar eine Spitzen-Qualifikation gefahren, aber mit einem Slick auf dem Hinterrad total verwachst hatten. „Heart-Attack“ Fahrer Markus Heck mit Réne Manz im Boot müssen echt überrascht gewesen sein, als die dicke Windle-Yamaha des RCS-Racing-Teams auf der Einfahrt zur Geraden an dem F2 vorbeizog und die Jagd auf die Schweden übernahm. Diese wehrten sich noch eine halbe Runde, mussten aber mit ihren stumpfen Waffen final die Windle ziehen lassen.
Ab Mittag brach die Sonne endlich komplett die Wolkendecke auf und trocknete neben der Renn-Strecke zugleich das ganze Zelt-Equipment des Racing Teams. Überall lagen nun Lederkombis und Zeltplanen in der Sonne und das ganze Fahrerlager freute sich auf einen trockenen Nachmittag mit schnellen Läufen der verschiedenen DHM-Klassen sowie dem Finallauf zur diesjährigen Sidecar Trophy. Auch der zweite Start des Tages war nicht perfekt, jedoch gelang es Rainer Crome auf der Außenlinie eine gute Position in die erste Kurve hinein zu halten und auch im Triple sofort zu attackieren. Mit dem Team „BMW-Club Peuerbach“ gab es danach noch zwei Runden Positionskämpfe bis das RCS-Racing-Team endgültig die Oberhand gewann und davon zog. Durch etwas zu sehr „Verwaltung“ des Platzes lief zur Mitte des Rennens das Team „Baur-Baur“ auf und schaffte es drei Runden vor Schluss auch an der Windle vorbei zu ziehen und sofort einige Meter gut zu machen. Trotz sofortiger Aufholjagd gelang es bis zur Zielflagge nicht mehr den Platz zurück zu erobern.
Nach der Siegerehrung des zweiten Laufs des Wochenendes gab es im Fahrerlager auch die finale Gesamt-Trophy Ehrung zum Abschluß des Saison. Obwohl das RCS-Racing Team 2017 in der Sidecar-Trophy nur bei drei Veranstaltungen antrat konnte in der Tausender F1 Gesamt-Jahres-Wertung Platz 7 eingefahren werden.
Welche Läufe, Veranstaltungen und Rennstrecken nächstes Jahr vom RCS-Racing-Team gefahren werden, wird Teamintern erst entschieden, wenn alle möglichen Serien Ihre Termine bekannt gegeben haben. Sicher ist jedoch schon, dass es wieder ein Mix aus Oldtimer-Gespann-Sport, Gespann-Trial-Läufen und der schnellen International Sidecar-Trophy sein wird. Ob auch die Solo-Motobi mal wieder zum Einsatz kommt ist derzeit noch offen.
Das ganze RCS-Racing-Team wünscht aber erstmal allen Unterstützern und Sponsoren einen ruhigen Winterschlaf……man sieht sich wieder im Frühjahr 2018
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