RCS-Racing RCS Racing


Nass und kalt am Sachsenring

Nach wochenlangem Topwetter in Deutschland musste es exakt zu diesem Event  wieder schlecht werden.

Das RCS-Racing Team kam Freitagmittag bei nur 8,5 Grad und strömenden Regen am Fahrerlager der „längsten Linkskurve der Welt“ an. Erste Aussage am Eingang des Fahrerlager II : „kein Platz mehr“, huch !!, wir waren gemeldet, kann doch nicht sein. War auch nicht so, Eckart und Bohni hatten Plätze für die Nachzügler wie uns freigehalten. Die Teilnehmer der Seitenwaren-Präsentation standen zusammen mit den Teams der Seitenwagen WM, alles durcheinander. Einige der Top-Team waren dem RCS-Racing Teams als Gaststarter aus der International Sidecar-Trophy bekannt und man baute gegenüber dem Team SLR (Scott Lawrie Racing) auf.  Zur technischen Abnahme hatte der Wettergott ein kurzfristiges Einsehen, danach wurde die Dusche wieder eingeschaltet. Irgendwann am späten Abend hörte der Regen aber auf und der Sachsenring war trocken als es am Sonnabend um kurz nach 8 Uhr das erste Mal mit dem Fiddaman-BSA-Renngespann auf die Strecke ging. Kurz vor Ende des Präsentationslaufs brach der untere Motorstehbolzen und das RCS-Racing Team musste das Gespann in der just einen Tag zuvor in Ralf Waldmann Kurve umbenannte Streckenstück abstellen. 

Nach dem Abschleppen durch die Streckensicherung zurück im Fahrerlager stellte sich der Schaden als deutlich umfangreicher heraus als zunächst gedacht. Die Haltebleche der vorderen Motorhalterung waren am Rahmen abgebrochen. Diese waren beim Neubau des Rahmens nur von vorn verschweißt worden, was sich nun als Nachteil herausgestellt hatte. Eckarts Schweißkunst sowie der Umstand das er sein Schweißgerät dabei hatte rettete dem RCS-Racing Team das Wochenende.  Der untere Motorstehbolzen wurde provisorisch durch eine Baumarktgewindestange ersetzt und nachdem wieder alles zusammen gebaut war absolvierte das Renn-Team alle weiteren Präsentationsfahrten des Wochenendes ohne weitere Zwischenfälle.

Während des Schrauber-Marathons am Samstagnachmittag absolvierten die WM-Teams ihr finales Qualifying, leider auch im Regen. Ein erstmals bei einigen Teams zum Einsatz kommender neuer Regenreifen aus dem Automobilsport,  welcher zwar schon länger verfügbar war, aber bei Renngespannen noch nicht gebräuchlich ist, brachte hitzige Diskussionen im Fahrerlager. Angeblich 6 Sekunden waren damit am Sachsenring rauszuholen  und es gab nur sechs Teams, welche diesen einsetzen konnten da es schlichtweg nicht mehr davon beim Reifenservice an dem Wochenende gab. Nach dem Motto wer zuerst kommt mahlt zuerst waren diese vergriffen gewesen und die Spitze in der Startaufstellung hatte auch alle diesen Reifen montiert. Die FIM traf letztendlich die Entscheidung den Reifen zuzulassen. Auf Grund der Verfügbarkeit hätten sich alle Teams den Reifen im Vorfeld schon besorgen können. Ein Rennteam reiste darauf hin als Protest noch vor dem ersten Lauf am Samstagabend ab. 

Das Sprint-Rennen fand auf nasser Fahrbahn statt, wenigstens hatte es aufgehört zu regnen. Das WM-Feld zog sich sehr schnell auseinander und es war erstaunlich anzuschauen wie groß die Leistungsunterschiede in der WM sind. Um den Sieg fahren eigentlich nur drei bis max. vier Teams, dann gibt es ein großes Mittelfeld und am Ende einen kleinen Pulk von Newcomern. Gewonnen hat das Team Reeves/Wilkes vor Paivärinta/Veräväinen und den Birchall Brothers auf Platz drei. Zum Hauptrennen am Sonntagnachmittag war die Strecke trocken und dieselben Teams teilten sich das Podium. Diesmal aber in der Reihenfolge Birchall, Reeves, Paivärinta. Das SLR Team, zu welchem über das Wochenende ein guter Draht geknüpft werden konnte hatte leider in beiden Läufen mit technischen Problemen zu kämpfen. Besonders im Sprintrennen konnte man sich dort ärgern, auf dem fünften Platz liegend blieb das schnelle LCR-Yamaha Gespann in der vorletzten Kurve der letzten Runde mit Batterieschaden stehen. Ein rausgerutschtes Anlasser Relais hatte den Akku kurzgeschlossen.

 

Das RCS-Racing Team bereitet sich nun in den nächsten Wochen auf die weiteren Läufe der Int. Sidecar Trophy vor, man sieht sich beim Heimrennen in Oschersleben.

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