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Nass, kalt und windig auf der Börde

Zum zweiten Mal „Zähne-Salat“ und Wetterumschlag just zum historischen Börde GP der DHM

Nach einem wunderschönen Herbstwochenende, welches bei Sonnenschein und lauschigen Temperaturen mit Warten für den Einlass ins Fahrerlager zu Ende ging, schlug das Wetter genau in der Nacht zum ersten Veranstaltungstag um. Schon während der Fahrerbesprechung am Trainingstag ging ein leichter Nieselregen nieder und ließ nichts Gutes hinsichtlich des zu erwartenden Wetters vermuten. Auch die Temperaturen kamen kaum aus dem einstelligen Bereich.

 Das RCS-Racing-Team war zusammen mit den Teams „Drüppel“ aus Böblingen und „Jochim“ aus Michelstadt angereist, man hatte das vorgelagerte Wochenende zusammen im Harz verbracht und stellte auch im Fahrerlager schnell wieder eine gemeinsame Wagenburg zusammen. Nach erfolgreicher technischer Abnahme verbrachte man den Abend dann gemeinsam im beheizten Team-Zelt der Schwaben.

 Das Fiddaman-BSA Gespann war seit 2013 nicht mehr auf der „Heimstrecke“ in der Motorsport Arena Oschersleben eingesetzt worden und man war gespannt, ob man irgendwelche Vorteile aus der Sidecar-Trophy in die Oldtimer-Szene transferieren konnte. Leider begann es just zum ersten Training zu regnen und da die Auto-Gruppe des VfV, welche die ersten Trainingssitzungen am Morgen belegte, die Strecke gerade etwas eingeölt hatte, gestaltetet sich das Fahren nicht gerade einfach. So rutschig hatte Rainer Crome den Track hier in der Magdeburger Börde noch nie erlebt und so durchwachsen waren auch die Trainingszeiten. Dazu gesellte sich noch der Umstand, dass der dritte Gang des Englischen Zweizylinders unter Last heraussprang und somit schnell in den vierten durchgeschaltet werden musste um ein überdrehen zu verhindern. Da das Renngespann mit maximal 750 ccm original nach dem Reglement der Inter-Gespann-Klasse von 1970 aufgebaut ist, man daher gegenüber den Repliken oder späteren Gespannen eh schon im Hubraum und Leistungsdefizit ist, war das Problem mit dem Getriebe doppelt relevant. Ohne die dritte Gangstufe war an ein Ärgern der dicken BMW´s, zu mindestens bei trockenem Geläuf, gar nicht zu denken und ein wettertechnischer Lichtblick während des zweiten Trainings brachte die Bestätigung. So ging nix nach vorn.

Beim ersten Wertungslauf am Renntag regnete es erneut. Trotz gutem Start zog die Meute erstmal etwas davon, bevor das RCS-Racing Team auf der Bremse schon wieder ein paar Teams einsammeln konnte. Aber auch alle Kurvenkunst und spätes Bremsen halfen nicht um auf den zwei Geraden des Kurses die Nase am Bremspunkt noch vorn zu haben. Einmal übertrieb es Rainer Crome sogar etwas, aber das Team konnte dem Kiesbett auf dem letzten Meter noch entgehen. In den Trainingssitzungen am Vortag konnte die dritte Gangstufe wenigstens noch nach dem Runterschalten kurz genutzt werden, jetzt fehlte sie nahezu gänzlich. 

 Das Team „Drüppel“  hatte wegen des rutschigen Geläufs die dicke Haller-BMW im Kies versenkt und trat daher zum zweiten Wertungslauf am Nachmittag nicht mehr an. Beim Hessischen Team aus Michelstadt war im ersten Lauf der Classic-Gespanne (Klasse N) ein Kipphebel gebrochen, aber Hans Jochim bekam den roten Classic-Kneeler just zum zweiten Durchgang wieder zum Laufen und zog beim wieder aufkommenden Schmierwetter sauber seine Runden. Den Start zum zweiten Wertungslauf der Inter-Gespanne (Klasse Z) verkackte Rainer Crome dagegen deutlich. Durch die Sidecar Trophy auf die Ampel gepolt übersah er das Flaggen-Signal der Rennleitung und daher gab es diesmal auch nichts auf der Bremse wieder gut zu machen. Als selbst das Durchschalten vom zweiten in den vierten Gang des BSA-Triebwerks nicht mehr funktionieren wollte machte das Ganze irgendwie auch keinen Sinn mehr und die Besatzung bog vorzeitig in die Boxengasse ab.

Oschersleben geht somit für 2018 als Getriebe-Killer in den Team-Kalender ein. Was nun jeweils genau kaputt gegangen ist, muss im Winter in der heimischen Werkstatt herausgefunden und repariert werden. Da der BSA Zweizylinder gegenüber dem Yamaha Vierzylinder zumindest ein Kasettengetriebe hat, muss wenigsten am Oldtimer nicht alles komplett zerlegt werden.

 Mit einem Trial-Training und einem CUP-Lauf in den Niederlanden wir sich das RCS-Racing-Team in die Winterpause verabschieden.

Man sieht sich nochmal in Sleen !

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