RCS-Racing RCS Racing


First Time Podium in Brno

Das RCS-Racing Team fährt bei Schneeregen und eisigen Temperaturen in Brünn auf´s Podium

Exakt das geplante Rennwoche auf dem Masarykringwurde in den Wettervorhersagen mit einem Temperatursturz auf nahe der Nullgrenze angekündigt. Das RCS-Racing-Team musste zudem noch auf den Teammechaniker verzichten, welcher mit Lungenentzündung im Bett und von zu Haus aus die Daumen drücken wollte. Gott sei Dank hatte sich kurz vor dem Event noch die Möglichkeit geboten einen Boxenplatz zu bekommen, was dem ungemütlichen Wetter etwas den Stachel zog. Nach sonniger aber bereits ziemlich kalter Anreise wurde am Donnerstag die Box zusammen mit den Teams Bachmaier und KNAPTON bezogen und eine erste Besichtigungsrunde mit den Fahrrad gemacht. Erst auf dem Drahtesel zeigte sich die maximale Steigung von 8% im Bergaufstück vor der Start/Zielgeraden in den Waden und eine geplante zweite Runde wurde daher Pflugs verworfen.

Am Freitagmorgen, der Himmel zeigte sich dunkelgrau und die Temperatur lag nur knapp über dem Gefrierpunkt, wurden letzte Vorbereitungen für das freie Training am späten Nachmittag durchgeführt und dann auf den Reifenservice von HP Parts gewartet, welcher noch den AVON Heavy Wet auf die bereitstehende 13 Zoll Felge zur Komplettierung des neuen Regensatzes aufziehen sollte (siehe auch Bericht zur Trainingswoche in Val de Vienne). Um 17:25 Uhr war es dann endlich soweit und das Team rollte zum ersten Mal mit der schnellen F1 Flunder aus der Boxengasse auf die Strecke des Masarykring in Brünn.

Das RCS-Racing Team wollte das freie Training voll durchfahren um die Strecke für die anstehenden Zeittrainings am Samstag schon etwas besser verinnerlicht zu haben. Umso größer die Enttäuschung, als der Motor nach heftigen Fehlzündungen in der zweiten Runde bereits die Arbeit einstellte und man im steilen Bergaufstück ausrollte. Nach Bergung des Gespanns durch den Lumpensammler und Rücktransport an die Box durch schieben vor dem Van wurde das Problem versucht einzukreisen, während parallel das bereits zu Hause vorbereitete Dinner zubereitet wurde.  Nach Stunden des Kabelbaum Durchmessens, die komplette Isolierung war bereits entfernt, kam mit Hilfe des Teams NOKIRADA etwas Licht ins Dunkel und um Mitternacht war man mit der Identifizierung des Kurbelwellensensors bzw. eines Kabelbruchs an diesem Bauteil endlich fündig geworden. Die Komplementierung des Kabelbaums und des restlichen Gespannes dauerte dann eine zusätzlich weitere Stunde, welche mit der Musik von u.a. Modern Talking aus der Nachbarbox noch deutlich  erschwert wurde. Um kurz nach 01:00 Uhr am Samstag war die Schlacht aber geschlagen und man ging todmüde zu Bett.

Der Samstagmorgen war geprägt von Restarbeiten am Gespann, u.a. die Reifen waren zu reinigen bevor es erneut zum ersten Zeittraining auf die kalte Strecke ging. Wegen der fehlenden Runden vom freien Training am Vortag war erstmal Streckenkenntnis angesagt und es war somit keine Überraschung das man ziemlich weit hinten in der möglichen Startaufstellung stand. Aber zu mindestens lief der Motor wieder wie er sollte und man blickte optimistisch nach vorn. Das zweite Zeittraining am frühen Nachmittag brachte zwar eine Verbesserung von 3 Sekunden, aber auch die direkten Wettbewerber auf der Strecke waren schneller geworden und somit endete die Hatz auf Startplatz 19. Kurz vor dem Sprintrennen zog sich der Himmel immer weiter zu und es begann zu Nieseln mit einzelnen Schneeflocken dazwischen. Also war mal wieder der Reifenpoker eröffnet. Die Strecke wurde zwar immer feuchter, aber für Regenreifen war es noch zu trocken. Die Gefahr, den neuen Satz gleich wieder kaputt zu machen war einfach zu groß und das RCS-Racing team entschied sich final für Slicks. Hektisch wurde es in der Boxengasse als zwei bis drei Teams direkt am Vorstart stehend sich doch für Regenreifen entschieden, während das Feld bereits auf die Einführrunde ging. Die Entscheidung war zwar im nachherein gesehen die Richtige, aber die Teams verpassten die Einführrunde, verloren dadurch den Startplatz und mussten aus der Boxengasse dem Feld hinterher fahren.

Es gibt im Feld der International Sidecar Trophy  gute und schlechte Starter, leider gehört Rainer Crome eher zu den letzteren und auch der diesmalige Start in das Sprintrennen war nicht sonderlich perfekt gelungen. Allerdings gehört der Fahrer des RCS-Racing Team zu den besseren Regenfahrern der schnellen Serie und das immer nasser werdende Geläuf brauchte genau dieses Können um Platz für Platz im Feld gut zu machen. Nach mehrmaligem Positionswechsel mit dem belgisch deutschen Team „The Gent Express“, man hatte die Nase gerade mal wieder vorn, kam überraschenderweise die rote Flagge. Das Rennen war nach einem Überschlag des Teams „Heart Attack“ abgebrochen und wurde mit der letzten Runde vor dem „Rot“ gewertet. Durch den Abbruch ging auch die Strategie der „Wechsel-teams“ nicht auf, diese hatten sich auf ihren vorteilhaften Regenreifen zwar schon ordentlich nach vorn gearbeitet, konnten aber in die Spitzengruppe nicht mehr einbrechen. Diese Umstände sowie der Abbruch bescherte dem RCS-Racing Team mit Platz 2 in der 1000er Wertung den ersten Podiumsplatz in der International Sidecar Trophy. Platz eins ging an das Schwedische Team mit der 1 auf der Verkleidung (Vorjahresgesamtsieger) und Platz drei an „The Gent  Express“.

Beim Warm-Up am Renn-Sonntag war die Strecke immer noch mehr nass als trocken und das Team nutzte die Gelegenheit den neuen Satz Regenreifen anzufahren bevor die Vorbereitungen für das Hauptrennen über zwölf Runden anstanden. Alle Solo Rennen gingen trocken über die Bühne, aber als das Gespann Rennen bevor stand fing es wieder an zu nieseln und der Reifenpoker begann von vorn. Alles wartete mit dem finalen Zusammenbau der Gespanne bis auf die letzten Sekunden um die richtige Entscheidung für die Reifenwahl zu treffen. Als es dann los ging hatten die meisten wieder auf eine abtrocknende Strecke gewettet und somit Slicks montiert. Aber es gab auch einige Teams die auf stärker werdenden Regen setzten und mit Regenreifen auf die Strecke hinaus fuhren. Wer die in der Sidecar Trophy eher seltenen Intermediates dabei hatte, hat sicherlich die zu dem Zeitpunkt beste Wahl aufgezogen gehabt. Beim Start kam Rainer Crome diesmal fast perfekt in die erste Kurve und konnte bereits in der ersten Runde viele Plätze gut machen. Das Wetter spielte auch mit, es wurde immer trockener und die Regenreifen-Teams mussten ab Mitte des Rennens mehr und mehr Gas raus nehmen. Der ärgste Widersacher in der ersten Rennhälfte war das „Kapsch-Racing Team“ aus Österreich, von welchem es mehrere Gegenangriffe gab, bevor RCS-Racing sich etwas absetzen konnte den zweiten Platz der 1000er Wertung auch im Goldrace sicher hatte. Das Podium war fast wie beim Sprint besetzt, nur den dritten Platz hatte das Team „Sidecar Dog“ inne, welches den „Gent Express“ noch auf Platz vier verdrängt hatte.

Was ein Traum- Start in die Saison für das RCS-Racing Team in Brünn!  Wird das Team die Performance auch in Lauf Drei und Vier zeigen können ? Oder schlagen die etablierten Teams beim nächsten Mal zurück ?

Man wird es sehen, wenn man sich in Rijeka/Croatia sieht…………………

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