Das RCS-Racing Team drehte viele Runden bei Carlos Trainingslager
Täglich steigende Temperaturen, Sonnenschein über den ganzen Tag und immer kürzere Rundenzeiten, was will ein Rennfahrerherz mehr ? Die Anreise fand zum Teil noch bei kaltem Schmuddelwetter statt, auch der Montag zeigte sich noch sehr durchwachsen. Der Team-Mechaniker Jürgen Halfter war schon vor Ort in Frankreich als mit Tanja und Rainer Crome der Rest des Basisteams am Sonntagnachmittag im Fahrerlager eintraf. Da man bei Carlo für die Woche eine Box angemietet hatte, brauchte nach der langen Anreise kein Zelt aufgebaut werden. Carlo hatte dem RCS-Racing Team das Mittelteil einer 3er Box zugeteilt, auf der rechten Seite war das Team Königswartha mit zwei Gespannen aus WM und IDM vertreten und die linke Seite war mit einem Classic-Hock-BMW Gespann und einer modernen Solo-Kawa belegt.
Montagmorgen um 6:30 Uhr klingelte der Wecker, eine Jogging-Runde zwecks Besichtigung der Strecke sowie Steigerung der Fitness war anberaumt, zu welcher sich auch Markus Schwegler aus der Nachbarbox hinzugesellte. Anschließend Frühstück in der Box und das formelle Einschreiben für die Woche bevor es nach kurzer Ansprache von Carlo offiziell losgehen konnte mit der Trainingszeit. Es folgte ein erstes Einrollen auf dem Kurs am Vormittag, das RCS-Racing Team war zum letzten Mal in 2014 vor Ort, bevor es nach der Mittagspause leider nochmal nass wurde, obwohl die Wettervorhersage etwas anderes verheißen ließ
Das Team hatte bei HP-Parts zwar einen neuen Satz Regenreifen für die Saison bestellt, allerdings zeigte die bislang verwendete Hinterradfelge bereits zwei Wochen vorher auf dem Leistungs-Prüfstand einen Seitenschlag, welchen man in Val de Vienne noch richten wollte. Als der Reifen runter war stellte sich zusätzlich auch ein deutlicher Höhenschlag heraus. So konnte die Felge nicht mehr verwendet werden, der Regensatz daher nicht komplettiert werden und das Team musste die Regensessions am Nachmittag als Zuschauer verfolgen. Alternativ konnte Harrald Endevelt von HP-Parts zwar den neuen Heavy-Rain von AVON anbieten, jedoch hatte das Team die dafür notwendige 13 Zoll Hinterradfelge auch nicht dabei. Die Komplettierung des 2019er Regensatzes wird somit erst in Brünn stattfinden können.
Ab Dienstag schien die Sonne endlich und hob die Stimmung im Fahrerlager deutlich. Und obwohl es Frühmorgens immer erstmal Saukalt war, traf man sich kontinuierlich zur Joggingrunde um den Kurs mit anschließendem Frühstück in der Box bevor es in den ersten Turn des Tages ging. Der komplett neu aufgebaute Motor tat exakt das was er sollte und auch schon auf dem Prüfstand zeigte, viel Druck im mittleren Bereich und auch mehr Spitzenleistung als die alten Motoren aus der E-Bucht. Das RCS-Racing Team arbeitete über die Testwoche am Fahrwerk sowie der Bremse des seltenen Carbon-Windle F1 und steigerte sich über die Woche von Turn zu Turn hinsichtlich Zeiten, Sicherheit und Routine. Am Mittwochmittag wurde eine volle Renndistanz als Test absolviert, der Folgetest am Donnerstag zeigte aber auch, das bei der Physis der Besatzung noch Verbesserungspotential besteht.
Technisch zeigte sich ab Donnerstag nur der Kühler anfällig, er markierte ganz schwache Undichtigkeiten auf seinen polierten Seiten, welche nur auf den Crash am RedBull 2018 zurück zu führen sein können, da hatte er am linken unteren Ende massiv aufgesetzt. Freitags fuhr man nur noch die beiden Vormittags-turns bevor man die schnelle Flunder final reinigte und durchsah bevor es ans verladen ging. Die Woche war so schnell vergangen, man wär gern noch etwas geblieben. Die Rückreise verlief bei schönem Wetter fast problemlos (die Backofenklappe des Wohnmobils bedurfte überraschenderweise am Samstagmorgen in Dole/Frankreich einer großen Inspektion) und man traf am Samstagabend wieder im heimischen Bockenem ein.
Der erste Lauf zur International Sidecar Trophy wird zeigen was das Trainingslager 2019 in Val de Vienne wirklich gebracht hat.
Man sieht sich in Brno/Czech Republic