Das RCS Racing Team startete zum 1.Mal in Kroatien anstelle dort nur Urlaub zu machen
Um die ganze Serie zur International Sidecar Trophy zu fahren, gehört nun mal auch der Start im fernen Kroatien. Was lag also näher als erst ein paar schöne Tage auf einem Campingplatz in der Nähe der Strecke zu verbringen und dann das Rennen ganz entspannt anzugehen. Um neben dem ganzen Renn-Equipment noch zwei Fahrräder sowie ein Motorrad mit in den Urlaub zu bekommen, musste das Rennzelt diesmal daheim bleiben und das Team mietete eine Box. Nach einer knappen Woche Urlaub auf Krk setzte das Basis-Team am Vatertag nachmittags zur Rennstrecke über, wo der Team-Mechaniker gerade aus dem hohen Norden kommend eingetroffen war.
Ein vorhergehendes Renntraining wurde gerade beendet und man musste noch etwas warten bevor gegen 19:00 Uhr die Box bezogen werden konnte. Die Gebäude an der Rennstrecke haben schon bessere Tage gesehen als dort noch der GP von Jugoslawien ausgetragen wurde. Aber immerhin sah man diverse Renovierungsarbeiten und der Streckenbelag ist erst im letzten Jahr erneuert worden. Bei deftigem Chilli con carne und ein paar Bier ließ man den Abend ausklingen und war gespannt auf die ersten Trainings am folgenden Tag.
Am Freitagmorgen zeigte sich das kroatische Wetter endlich von seiner schönen Seite, die letzten Urlaubstage auf Krk hatte man bei Wind und Regen im Wohnmobil bzw. in einer der vielen Bar´s im Hafen von Baska verbringen müssen. Die Strecke war den Erzählungen nach sehr schnell mit einer wirklichen langen Start/Ziel-Geraden sowie schnellem Geschlängel vor einer Gegengeraden, welche sogar etwas von der Boxengasse aus einsehbar war. Der erste Rollout am Freitagmorgen im freien Training zeigte aber auch, das Streckenkenntnis immer viel wert ist. Die Zeiten des RCS-Racing Teams waren davon geprägt und man fand sich ziemlich weit hinten auf der Zeitenliste. Auch drängte das Gespann im Geschlängel und den beiden engen Linkskehren massiv übers Vorderrad nach außen. Arbeiten am Fahrwerk sowie zunehmende Kenntnis des Geläufs brachte zwar ganze 5 Sekunden Verbesserung im zweiten Training, alle anderen Teams hatten sich aber auch verbessert und man hatte es nur einen Platz nach vorn geschafft. Der Move über das Vorderrad war auch weiterhin ein Problem, ein neuer Reifen war aber nicht verfügbar, weil der sonst übliche Reifenservice den langen Ritt nach Rijeka gescheut hatte und somit nicht vor Ort war. Auch im finalen Zeittraining fand das Team noch eine Zeitenverbesserung, was am eher lausigen Startplatz aber nichts mehr ändern sollte.
Für den Samstag waren zwei Rennen vorgesehen, das erste war als Supersprint mit halber Punktzahl ausgeschrieben, das Zweite am Nachmittag als Sprintrennen. Eine etwas chaotische Startaufstellung, man hatte die Sidecars auf die Solo-Nummern gestellt und einige Teams fanden nicht ihren korrekten Startplatz , verhinderte einen guten Start des RCS-Racing-Teams beim Supersprint und man konnte somit nicht sofort ins Geschehen eingreifen. Der Lauf selbst brachte zwar wieder eine Zeitenverbesserung, konnte aber sonst getrost abgeschrieben werden. Auch das Sprintrennen am Nachmittag war eher für die Katz. Zwar klappte der Start besser als am Morgen und durch Versuche mit dem Luftdruck am Vorderrad war die Situation in den Kurven etwas besser geworden, aber richtige Positionskämpfe mit den sonst bekannten Teams waren immer noch nicht drin.
Für den Sonntag war das Hauptrennen um die Mittagszeit angesetzt und das Team bereitete das Gespann durch nochmaliges Reifenschälen und penibles einstellen des Luftdrucks am Morgen dafür vor. Die Temperatur war über Nacht angestiegen, denn der Wind hatte sich gelegt und es wurde richtig heiß. Rainer Crome bekam den besten Start des Wochenendes hin und puschte auch sofort in der ersten Runde. Diverse Positionswechsel mit dem Team „The Gent-Express“ kostete jedoch viel Zeit und wenn man die davor liegenden Teams noch kriegen wollte musste man auch vorn bleiben. Chris Baert mit Beifahrerin Ronja Mahl im Boot machten aber in der zweiten Runde durch technischen Ausfall Platz und man konnte sofort die Verfolgung der Teams „Buschido Riders“ und „JJR“ aufnehmen. Runde um Runde versuchte das RCS-Racing Team die Lücke zu schließen. Im vorletzten Durchgang bremste man sich schließlich an dem Belgischen Buschidos vorbei und im allerletzten Durchgang wurde sogar noch das „JJR“ Team aus Pinneberg einkassiert. Fährerweise muss man erwähnen, das die Jungs aus dem hohen Norden Probleme mit der Schaltung an ihrem LCR F2 hatten und somit mit stumpfen Waffen kämpfen mussten.
Nach kurzer Gespann Durchsicht, dem Verpacken des gesamten Equipments sowie Beiwohnung der Siegerehrung ging es den Sonntag noch weit gen Norden bis Sankt Michael im Lungau in Österreich. Ein Team Dinner am Abend und ein gemeinsames Frühstück am Montagmorgen schloss das Wochenende ab und man verabschiedete den Team-Mechaniker bevor es wieder gen Heimat losging.
Das RCS-Racing Team hatte zwar in Rijeka nicht an die Erfolge von Brünn anknüpfen können, aber fleißig Punkte gesammelt und weiterhin Platz zwei in der Meisterschaft halten können.
Auf Grund der Konzentration auf die schnelle Serie hat sich das Team final auch gegen diesjährige Gaststarts im Sidecar-Trial Championat entschieden. Das nächste Rennen zur International Sidecar Trophy findet Mitte Juli in Deutschland statt und das RCS-Racing Team wird in voller Mannstärke vertreten sein.
Man sieht sich am Schleizer Dreieck ó