Das RCS-Racing Team war diesmal in voller Mannstärke angetreten
und man hatte etwas größer aufgebaut um neben den üblichen Tätigkeiten am Renngespann auch Platz und Rückzugsort für das Team zu haben. Die Wetter-Forecast für das Rennwochenende war im Vorfeld mehr als gruselig gewesen und man stellte sich auf Regen und Gewitter ein. Schon bei der Anreise am Donnerstagabend regnete es heftig und somit wurde nass aufgebaut . Kathrin und Marc konnten erst am Freitag anreisen, Jürgen dagegen kam fast zeitgleich in Schleiz an. Kurz vor Mitternacht stand dann endlich alles am gewünschten Platz. Der Freitag startete mit überraschendem Sonnenschein am Morgen, das erste freie Training für die International Sidecar Trophy war aber erst für den späten Nachmittag angesetzt. Genug Zeit nochmal alles zu checken und wegen des sich dauernd wechselnden Wetters auch die Regenbereifung zu überprüfen.
Rainer Crome hatte nach den Läufen in Rijeka und den eher gemischten Ergebnissen dort das Setup der Windle-Yamaha für Schleiz komplett verändert und man hatte auch neue Reifen bei HP Sidecar Parts geordert. Der neue Vorderreifen sollte im ersten Training angefahren werden, auch wollte der Team-Mechaniker Jürgen Halfter den Sturz des Hinterrad anhand des Laufbildes checken. Dazu wurden die Räder nochmal neu geschält und man wartete auf das Eintreffen des Reifenservice im Fahrerlager. Nachdem der neue Vorderreifen montiert war, konnte die schnelle Flunder rennfertig zusammengebaut und auf die Räder gestellt werden. Das Wetter hatte sich bislang einigermaßen trocken gehalten und man war froh die neue Abstimmung erstmal auf trockener Strecke ausprobieren zu können. Um 17:05 Uhr ging es dann das erste Mal auf die schön gelegene Thürische Naturrennstrecke. Durch die Veränderungen am Fahrwerk lenkte die Windle deutlich leichter ein, war aber auf den Geraden und in der berüchtigten Schleizer Senk auch etwas nervöser, was zu deutlicher Unsicherheit der Beifahrerin führte. Die anschließende Diskussion der Besatzung über die veränderten Bedingungen führte zu einem etwas veränderten Vorgehen für die geplanten Zeittrainings am Samstag.
Just zum Eintreffen der letzten Team-Members öffnete Petrus die Schleusen, was der guten Stimmung im Team aber keinen Abbruch bescherte. Am Samstagmorgen war mal wieder alles nass, und somit Regenschirm angesagt, als der Team-Security-Opa auf Gassi-Runde geführt wurde. Danach Frühstück mit frisch gebackenen Brötchen und Ei, danach ging es an die finale Vorbereitung des F1 für die erste Quali. Die Strecke war gerade wieder abgetrocknet und das Team ging auf erste Zeitenjagd. Fahrer Rainer Crome hatte seiner Beifahrerin mehr Zeit zum eingewöhnen an das neue Fahrverhalten versprochen und fuhr nach wenigen Runden zur Absprache in die Boxengasse. Just als es wieder auf die Strecke gehen sollte, wurde das Training mit Roter Flagge abgebrochen. Bei Team „Zweirad Wirth“ war der Beifahrer in der Anfahrt zur Senk über Bord gegangen und der Krankenwagen war auf der Strecke.
Das zweite Qualifikationstraining am Nachmittag brachte dann endlich eine deutliche Zeitverbesserung auf dem Laptimer, aber auch einen Schreckmoment als Beifahrerin Tanja Crome in der aussichtsreichen nächsten Runde in der Haarnadelkurve nach der Senk die Beine auf der Plattform „verlor“ und sich beim vollen Beschleunigen erst wieder ins Boot ziehen musste. Dieser Schreck musste natürlich erstmal verarbeitet werden und das Team brach nach kurzer Absprache in der Boxengasse das weitere Training ab.
Der Samstagabend sah Freibier und Freiwurst durch das Orga-Team vor, man zelebrierte das zehnjährige Jubiläum der immer mehr beliebten International Sidecar Trophy, und das direkt gegenüber des RCS-Racing-Teams. Alle Anwesenden saßen anschließend noch einige Zeit zusammen, bis es wieder zu regnen anfing.
Renntag, und es regnete immer noch. Diesmal nicht nur bei der Gassi-Runde mit dem Hund, sondern auch noch als die letzten Startvorbereitungen getroffen wurden. Der Veranstalter hatte WET-RACE für das Sprint-Rennen ausgerufen und es stand so richtig Wasser auf der Strecke, als das RCS-Racing-Team mit der dicken Windle-Yamaha in die Startaufstellung fuhr. Nach einer wetterbedingten zusätzlich angeordneten Warm-Up Lap ging es dann endlich los. Rainer Crome legte einen Bombenstart hin und fuhr gleich von Startplatz vierzehn vor auf Platz acht. In der Gischt der ersten Runden konnte man sich gut im vorderen Feld halten. Als sich das Feld mehr und mehr aufzog schloss das Team „Kapsch-Racing“ mehr und mehr auf. Ein ärgerlicher Fehler in der letzten Runde, Rainer Crome erwischte den falschen Gang beim Beschleunigungen aus der Schikane, und Franz Kapeller mit Markus Billich im Boot enterten den letzten Podiumsplatz.
Zum Hauptrennen am späten Nachmittag hatte die Sonne übernommen und es ging trocken in die Startaufstellung. Los ging es jedoch erstmal nicht, beim belgischen Team „Buschido Racers“ waren nach der Einfahrrunde die Bremsen fest und das Gespann musste mit vielen Helferhänden auf den Lumpensammler verladen werden. Eine zusätzliche Warm-Up-Lap wurde angeordnet, bevor die Startampel erneut aus ging. Das RCS-Racing-Team kam zwar wieder gut vom Fleck, musst aber vor der ersten Kurve viel Gas rausnehmen um ein auffahren auf das Team „BMW-Club Peuerbach“ zu verhindern. In der folgenden hektischen Aufholjagd kam es zu einem Rempler durch das Team „ADAC Niedersachsen/Sachsen“ was zu einem Sicherheits-Check der Lage in der Boxengasse zwang. Der Schaden am Gespann war zwar nur marginal, aber das Rennen war gelaufen. Man entschied sich trotzdem zu Ende zu fahren um wenigsten noch Meisterschaftspunke mitzunehmen. Auf der Strecke konnten trotz der Ein- und Ausfahrt sowie der Standzeit in der Boxengasse noch zwei Teams im Verlauf des Rennens „eingesammelt“ werden und eine hohe Ausfallrate bescherte dem RCS-Racing-Team zum Schluss doch noch Platz fünf in der Klassenwertung.
Im Gesamtklassement ist das RCS-Racing Team zwar auf Platz 3 abgerutscht, aber es sind noch viele Rennen ausstehend und man wird sehen was noch geht.
Man sieht sich in Dijon