RCS-Racing RCS Racing


Showdown 2019 auf der Börde

Die International Sidecar Trophy traf sich zum Showdown in Oschersleben

Mit min 23 Punkten Vorsprung auf die Verfolgerteams „The Gent Express“ und „Sidecardog“ reiste das RCS Racing Team in voller Mannstärke am Freitag spät Nachmittags in Oschersleben an. Das Starterfeld war proppenvoll, viele Gaststarter aus Finnland, Schweden sowie Dänemark nutzten das nördlichste Rennwochenende der International Sidecar Trophy aus, um ihre schnellen „Dreiräder“ im Wettbewerb messen zu können. Viele unbekannte Gaststarter können aber auch schnell ein unberechenbarer Faktor im Kampf um das finale Podium der ganzen 2019er Rennserie werden. Ankommen und weitere Punkte sammeln war somit die Device des Teams für die beiden Rennen. Im Training wollte man dagegen puschen um eine gute Ausgangsbasis für den Rennsonntag heraus zu arbeiten.

Als erstes stand jedoch der Aufbau im Vordergrund. Der Organisator der International Sidecar Trophy, Eckart Rösinger, hatte für das Niedersächsische Raceteam extra viel Platz reserviert und man baute wieder beide Rennzelte zwischen den Wohnmobilen, Vans und Trailer auf.  Das RCS-Racing Team konnte nämlich in Oschersleben wieder wie bereits am Schleizer Dreieck auf die Hilfe von Kathrin und Marc Pruiksma setzten, welche für Logistik und Catering einsprangen, da auch mehrere Besucher aus dem Freundeskreis über das Wochenende beim Home-Race des Teams erwartet wurden. Für die technische Abnahme waren neben den normalen technischen Inspektionen extra genaue Besichtigungen der Öl-Tray´s angekündigt worden, da es in Most zu Problemen mit einer verölten Strecke gekommen war. Das RCS-Racing-Team war hier aber von je her immer völlig Regelkonform aufgestellt und bekam die Abnahme auch umgehend und ohne weitere Beanstandungen. Parallel hatten Marc und Kathrin das Team-Dinner vorbereitet und bei einem kühlen Glas Sekt, bzw. Bier ließ man anschließend den Tag ausklingen.

Für den Samstag waren zwei Zeittrainings anberaumt, eins am späten Vormittag, das zweite erst gegen Abend. Das Team hatte beschlossen früh in den Vorstart zu fahren und sofort für eine gute Zeit zu puschen, um nicht im Verkehr der vielen Gespanne auf der Strecke zu versauern. Die Strategie ging gut auf und man war mit der Rundenzeit schon mal sehr zufrieden. Für das Nachmittagstraining versuchte man durch optimierte Linienwahl noch ein paar Sekunden zu finden, aber der Verkehr auf der Strecke sowie zu viele Fehler des Fahrers brachten keine erneute Verbesserung. Nach einem Ausritt durch das Kiesbett in der letzten Kurve vor der Zielgeraden brach das Team das Training einen Runde vor regulärem Zeitablauf ab und fuhr zurück in das Fahrerlager. Gegenüber der Vormittagssession hatten sich aber auch nur zwei weitere Gespann-Teams am RCS-Racing Team vorbei schieben können, sodass der Startplatz weiterhin im Mittelfeld des großen Gesamtfeldes lag.

Das Sprintrennen am Sonntagmorgen war das erste Rennen des Tages und es ging somit schon sehr früh los. Das Gespann war zwar schon am Abend zuvor einsatzbereit gemacht worden, aber finale Handgriffe wie Luftdruck, abkleben der Kühler, absetzen des Gespanns, Montage der Verkleidung usw. können immer erst kurz vor Start gemacht werden. Auch die mentale Vorbereitung der Besatzung benötigt immer etwas Zeit. Als es dann um 8:35 Uhr zum Vorstart ging war man daher schon eineinhalb Stunden auf den Beinen. Die Sonne schien, aber es war noch kühl und somit beste Voraussetzungen für ein gutes Rennen.  Das RCS-Racing Team erwischte einen guten Start und machte in der ersten Runde zwei Plätze gut. Diese Position wurde bis Rennmitte ausgebaut, als erste Probleme mit der Leistung des ansonsten sehr zuverlässigen Yamaha Triebwerks auftraten. Das Team musste die gewonnenen Plätze somit leider im Verlauf der zweiten Rennhälfe wieder hergeben, kam aber vor Team „ The Gent Express“ ins Ziel und hatte damit den Vorsprung im Klassement verteidigt.

Da zwischen Sprint- und Gold-Race nur zwei Stunden Zeit waren, wurde hektisch nach dem Leistungsverlust gesucht. Das Thema war schon in Most im Zeittraining aufgepoppt und man hatte es im Griff geglaubt. Erneut wurden Einspritzdüsen und Zündspulen getauscht. Im Stand hörte sich der potente Vierzylinder denn auch wieder genesen an und das Mechaniker-Team um Jürgen Halfter ging parallel zum Team-Frühstück zum Routine-Check des restlichen Gespanns über. Leider hatte man dieses Mal die Defekthexe nicht endgültig besiegt, was Rainer Crome schon in der Einführungsrunde feststellen musste. Somit ging das Team mit gedrosselter Leistung ins Rennen, taktisch musste man allerdings nur ankommen um ein paar finale Punkte zu bekommen und den Podiumsplatz im Gesamtklassement endgültig zu sichern. Beim Start verlor das RCS-Racing Team daher auch gleich mal drei Plätze. Runde um Runde zog man so seine Kreise, nicht richtig langsam, es kam kein weiteres Team von hinten durch, aber auch nicht schnell genug um noch weitere Plätze nach vorn gut zu machen. Nach Zieleinlauf war es dann aber sicher, man hatte den Platz verteidigen können. Und zwar nicht nur um eine Handvoll Punkte, sondern es war eindeutig und sicher der dritte Gesamtrang 2019 in der Trophy 1000 Wertung.

Bei der Finalen Siegerehrung des Gesamtklassements stellte Eckart Rösinger denn auch besonders heraus, dass das RCS-Racing Team in jedem Lauf gepunktet hatte und während der gesamten Saison 2019 keinen einzigen Ausfall zu beklagen hatte. Die Zuverlässigkeit der guten alten Windle-Yamaha sowie die peniblen Vorbereitungen des Gesamt-Teams auf jeden einzelnen Lauf waren die Garanten des Erfolges gewesen.

Mit dem Gold-Race in Oschersleben verabschiedet sich nun auch die Carbon-Windle aus dem aktiven Serien-Rennsport. Mit diesem Entschluss schickt das RCS-Racing Team das letzte der drei noch existierenden Carbon-Chassis von Terry Windle nach gut 30 Rennjahren in den (Un)Ruhestand.  Einsätze dieses extrem seltenen und wertvollen Chassis werden in Zukunft nur noch im Oldtimer-Segment des Sidecar Sport stattfinden. Das Team wird aber auch 2020 wieder in der International Sidecar Trophy an den Start gehen, das neue RCS-Racing Sidecar für die kommende Saison wird hier auf dieser Plattform in einem extra Blogg zu einem späteren Zeitpunkt separat vorgestellt.

RCS-Racing dankt hiermit ganz besonders dem Chef-Mechaniker Jürgen sowie Kathrin und Marc für ihren unermüdlichen Einsatz sowie allen weiteren Unterstützern an und auch neben den Rennstrecken, es war einfach eine grandiose Saison !!

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