RCS-Racing RCS Racing


Sonnenschein im Badischen

Die Trophy zusammen mit den Classic-Racern in Hockenheim

Die International Sidecar Trophy bestritt als „Untermieter“ im Rahmen der diesjährigen Hockenheim Classic Ihre Läufe drei und vier zum 2020er „CORONA-POKAL“. Dieser wurde statt einer wirklichen 2020er Meisterschaft ausgerufen, da man sich ja Covid-19 bedingt von Event zu Event hangelt und auch viele internationale „Stamm-Fahrer“ der letzten Jahre wegen der Pandemie nur partiell oder gar nicht erscheinen können.

Das RCS-Racing Kern-Team reiste bereits am Donnerstagnachmittag an, da das Fahrerlager in Hockenheim bei der „Classic“ erfahrungsgemäß immer sehr voll ist. Einlass für die „Trophy“ nach genauer Team-Registrierung lt. Hygiene-Concept sollte lt. Zeitplan  um 17:00 Uhr sein. Auf Grund von noch besetzter Fläche war der der Sidecar-Trophy zugewiesene Platz aber noch belegt. Durch die Bekanntheit des RCS-Teams im Classic Sektor konnte dieses aber umgehend einfahren und die Box beziehen, für welche man sich auf Grund der oben beschriebenen Platzbeschränkungen entschieden hatte.  RCS-Racing teilte sich die Box mit dem italienischen Team „ASD Probike-Racing“ sowie dem deutschen Team „Hummel“, welche daher auch erst eintrafen, als man sich bereits häuslich eingerichtet hatte.

Für den Freitag war ein erstes Zeittraining zur Mittagszeit vorgesehen, was das RCS-Helfer-Team um Chef-Mechaniker Jürgen Halfter und Silke Richter (Catering) leider wegen zäher, baustellenbedingter Anreise sowie des Covid-19 bedingten Registrierungsvorgangs am Einlass denkbar knapp verpassten. Für einen ersten Turn auf dem „IDM-Kurs“ waren Tanja und Rainer Crome mit dem vorläufigen Startplatz 8 sowie mit den gefahrenen Zeiten zufrieden, man konnte es aber nicht mit den bekannten Zeiten der Windle-Yamaha aus 2018 vergleichen, da dort im Rahmen der Hockenheim-Classic die „Kurzanbindung“ gefahren wurde.  Nach dem Training tauschte die Mechaniker-Crew neben der üblichen technischen Gespann-Durchsicht die Kupplungsbeläge an der Adolf-Kawasaki, welche wegen der Trockensumpfschmierung des Renn-Motors schnell zur Trockenheit neigen und diese dann beim Start-Vorgang eines Rennes verbrennen könnten.  Nach dem Blick auf das Data-Logging der schnellen Flunder wurde auch gleich die End-Übersetzung verkürzt um besser aus den „Ecken“ zu kommen.  Zwischendurch die Classic-Trainings der alten Renngespanne angeschaut und Kaffee trinken mit von Silke Richter gebackenen Zitronen-Muffins. So ließ es sich Leben ! Als das Renn-Gespann am späten Freitagnachmittag für das zweite Qualifying am Samstagmorgen fertig in der Box stand, traf man sich zum Grillen beim Team „Drugsadvies-Sidecarshop-racing“, welches durch die Absage der diesjährigen Sidecar WM mal wieder den Gast-Start in der International Sidecar Trophy zum Training nutzte.

Am Samstagmorgen nach einem guten Frühstück machte sich das RCS-Racing-Team bereit die Zeiten des Vortages nochmal deutlich zu verbessern um noch etwas in der Startaufstellung noch vorn zu kommen, oder zu mindestens nicht weiter nach hinten zu müssen. Jürgen Halfter hatte sauber den Motor angewärmt und es sollte gerade losgehen, als die Kupplung partout nicht trennen wollte. So war ein anfahren nicht möglich. Einmal rollend sollte es vielleicht doch gehen, geschaltet wir eh mit Quickschifter und ohne Kupplung dachte sich Rainer Crome und fuhr nach Schiebehilfe hinaus auf die Strecke. Nach nur einer Runde musste das Team allerdings einsehen das es nicht funktionierte und kam gefrustet zurück in die Boxengasse.  Während die „Konkurrenz“ munter Runden drehte und die Startposition immer weiter durchgereicht wurde, ging es hektisch auf Fehlersuche, was sich aber zeitlich nicht ausging und man die Zeitenjagd an den Nagel hängen musste.  Nach nochmaliger Zerlegung der gesamten Kupplung wurde der „Betätigungs-Pilz“ , bzw. Grad an diesem als der Übeltäter identifiziert. Durch Austausch des Teils aus dem Reserve-Motor konnte der Fehler aber behoben werden, was sich bei einer kleinen Probefahrt im Fahrerlager auch umgehend bestätigte.

Im ersten Rennen des Wochenendes am Samstagnachmittag gelang der Besatzung der Adolf-Kawasaki  vom Startplatz 10 aus ein Traumstart, eine Lücke tat sich vor der ersten Kurve auf und man machte dort bereits viele Plätze gut. Nach kurzem Fight ging RCS-Racing an Team „Kirst“ vorbei und hielt viele Runden die Position 2 in der 600er Wertung. Durch einen Dreher des Teams „Bushido-Riders“ im vorletzten Durchgang am Ende der Parabolika-Kurve musste Rainer Crome einen weiten Bogen durchs Grün fahren um einen Crash zu verhindern, was das Team „Kirst“ in erneute Schlagdistanz brachte. Ein zusätzlicher Fahrfehler von Rainer Crome in derselben Runde, der Routinier aus Pinneberg ging vorbei und fuhr somit wieder auf Platz zwei des Podiums. Das RCS-Racing Team musste sich nach der Schlacht mit Platz drei zufrieden geben. Platz eins in der Trophy 600-Wertung belegte der amtierende Champion Enrico Wirth mit Ronny Uhlig im Boot. Gesamtsieger des kompletten Feldes wurde wie schon in Most das „Drugsadvies-Sidecarshop Racing-Team“.

Beim zweiten Rennen am Sonntagnachmittag erwischte RCS-Racing zwar wieder einen guten Start, aber das Umfeld hatte besser aufgepasst und die Lücke zur ersten Kurve sofort geschlossen. Eine etwas stumpfe Bremse in den ersten zwei Runden (man hatte die Beläge getauscht, was sich nun als Fehler erwies) verhinderte sofortige Attacken auf das Team „Heart-Attack“, welches beim Start durchgerutscht war.  In der vierten Runde, man hatte sich durch das Motodrom an die orange LCR-Suzuki angesaugt, versuchte Rainer Crome zu ungeduldig und zu optimistisch am Ende der Start/Zielgeraden auf der Bremse vorbeizukommen, konnte die Linie aber nicht halten und musste über die Curbs in den schmutzigen Außenbereich ausweichen. Durch diesen Fahr-Fehler sowie den erstmal verdreckten Reifen konnte das Team „Heart Attack“ im Lauf der weiteren Runde gute 100 Meter wegziehen. Markus Heck mit Astrid Wynjard im Boot fuhren anschließend ein blitzblankes Rennen, ließ sich in keinen noch so kleinen Fehler treiben und ein weiterer kleiner Fahrfehler von Rainer Crome im allerletzten Umlauf besiegelte das Ergebnis schlussendlich mit Rang 4 der Wertung. Der Rest des 600er Podiums war identisch zum ersten Lauf am Samstag.

Als Fazit des Wochenendes wurde mitgenommen, dass man sich in den Trainingssitzungen mehr anstrengen und somit besser positionieren muss. Die Startaufstellung ist nicht alles (siehe erster Lauf), macht es aber viel einfacher als sich beim Start durch das Feld durchkämpfen zu müssen. Änderungen am Gespann sollten in Zukunft bei zumindest kleinen Probefahrten im Fahrerlager ausprobiert werden (dann hätte man das Kupplungsproblem sofort bemerkt).  Die beiden letzten Saison-Rennen finden Anfang Oktober im Rahmen des Sidecar-Festival  auf der Heimstrecke des RCS-Racing Teams statt (so Covid-19 das zulässt).

Man sieht sich in Oschersleben !

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