RCS-Racing RCS Racing


Das verschenkte Podest

Trotz final guter Punkteausbeute wäre am RedBull Ring mehr drin gewesen

Das RCS-Kern-Team hatte den Läufen zur International Sidecar Trophy zwei Wochen Urlaub in Österreich vorgeschoben, welche neben Erholung und vielen sportlichen Aktivitäten mit einem Trip nach Salzburg und dem Besuch der MotoGP am Redbull Ring abgerundet wurden. Freitags wurde dann vom Campingplatz im Murtal zur Rennstrecke gewechselt und während man noch an der „Covid-3G“ Registrierung anstand, wurde das RCS-Racing Team für das Wochenende komplettiert da sich der just angekommene Team-Mechaniker hinzugesellte.

Der Aufbau selbst ging flugs über die Bühne, da man eine Doppel-Box am RedBull Ring angemietet hatte, welche sich das RCS-Racing Team mit den Sidecar-Teams „JJR“, „Heart Attack“, „Icke“ und dem „Bonovo-Action Junior Team“ teilte. Die Fahrzeugaufstellung vor der Box gestaltete sich da schon schwieriger, weil das „Bonovo Team“ mit dickem Truck anreiste und auch die Nachbarboxen den ihnen zugewiesenen Platz vollständig benötigten. Als dann das Team „Icke“ aus Berlin als letztes eintraf, musste der komplette Fuhrpark aller Teams nochmal Tetris mäßig zusammen-geparkt werden um für alle final Platz zu schaffen.

Der Renn-Samstag hatte es dann für die Trophy-Teilnehmer echt in sich. Ein freies-, zwei Zeit-Trainings und mit dem Supersprint am Abend bereits das erste Rennen des Wochenendes. Also früh aus den Federn, die International Sidecar Trophy eröffnete mit dem freien Training um 8:30 Uhr die 2021 RedBull-Racing-Day´s. Das RCS-Racing Team wollte hauptsächlich die Übersetzung der Adolf-Kawasaki abstimmen, alle Team-Daten stammten noch aus Zeiten mit der tausender Windle-Yamaha und waren nur rechnerisch auf die neue Klasse der sechshunderter angepasst. Obwohl das Training nach wenigen Minuten aufgrund eines Motor-Platzers eines anderen Teams und dem Einsatz von Feuerlöschern auf der Start-Ziel-Geraden abgebrochen werden musste, konnte die korrekte Übersetzungs-Einstellung bereits bestätigt werden.

Um beim ersten Zeittraining am späten Vormittag nicht im Verkehr anderer Teilnehmer stecken zu bleiben, fuhr das RCS-Racing Team schon früh zum Vorstart und ging mit als eines der ersten Gespanne auf die schnelle Steiermark-Piste. Neue Linien waren zu finden um den Leistungsnachteil, ganz speziell am Berg, gegenüber der Tausender Gespanne wettzumachen. Das bisherige Team-Target auf allen Strecken welche man zum ersten Mal mit der Adolf-Kawasaki befährt , mindestens fünf Sekunden unter der jeweiligen Zeit mit der alten Windle-Yamaha zu bleiben, konnte dann auch exakt eingelöst werde. Start-Platz acht wäre schon super, da auch ein paar IDM Gast-Starter vor Ort waren und am RedBull Ring die Tausender Piloten die Pace machen. Beim zweiten Zeittraining am Nachmittag, die Sonne gab alles, kein Wind und es war sehr heiß im Kessel des Murtals, schaffte das RCS-Racing Team im Verkehr auf der Strecke leider keine weitere Zeitenverbesserung und wurde auf Startplatz zwölf der finalen Aufstellung durchgereicht.

Nach einer etwas Chaotischen Startaufstellung, der Veranstalter hatte die Startreihen für Gespanne falsch anzeigen lassen, gelang dem RCS-Racing Team beim abendlichen Supersprintrennen ein Klasse Start und man bog ohne Platzverlust in die ersten Kurven ein. Der Rennverlauf  zeigte eine klasse Pace, nur die Bremse wurde immer weicher ab dem vierten Durchgang und somit musste das Team zwei Tausender Gespanne in der finalen Runde Bergauf zur Kurve drei passieren lassen. Platz drei im 600er Feld der Trophy, die Siegerehrung auf dem RedBull-Podest und anschließend ein Team- Dinner im Restaurant „Bull´s-Lane“ über der Boxengasse, was für ein nahezu perfekter Tag.

Beim Sprintrennen am Sonntagvormittag erwischte Rainer Crome zwar den Start nicht so perfekt wie am Vortag, man konnte aber zu den direkten Wettbewerbern schnell wieder aufschließen. Das „Bonovo Action Junior Team“ zeigte  schon früh ein technisches Problem am Gespann an und das RCS-Racing Team zog direkt vor der Boxeneinfahrt daran vorbei. Im fünften und sechsten Umlauf gab es mit Team „Bachmaier“ einige Positionswechsel. Um einen Zusammenstoß zu verhindern musste das RCS-Racing Team dann in Kurve eins weit gehen und die Brüder Bachmaier nutzten dieses für einen deutlichen Vorsprung. In der letzten Runde, auf Platz drei liegend, wähnte sich Rainer Crome allerdings zu sicher. Während man durch die Spitzkehre am Berg fuhr, konnte er im Augenwinkel nur das Team „Heart Attack“ ganz am Anfang des Bergauf-Stücks sehen. Team „Bachmaier“ noch in Sicht, aber nicht mehr einzuholen, schien trotzdem alles Richtung wiederholtem Podest  zu laufen. Schien, wohlgemerkt. Das „Bonovo Action Junior Team“ war nämlich nicht wie vermutet in die Box abgebogen, sondern hatte sein technisches Problem während der Fahrt in den Griff bekommen und die Verfolgung wieder aufgenommen. Nicht sichtbar für den Fahrer des RCS-Racing Teams klebte „Bonovo“ schon an der Spitzkehre am Heck der Adolf-Kawasaki. Die Beifahrerin sah das Dilemma schon kommen, konnte aber dem Fahrer, welcher die letzte Runde mehr verwaltete denn attackierte, die Bedrohung nicht mitteilen. Direkt vor den letzten beiden Kurven zog Lennart Göttlich an dem verdutzten Rainer Crome vorbei und sicherte sich den letzten Podiumsplatz, welchen das RCS-Racing Team somit regelrecht verschenkt hatte.

Kurz vor dem Goldrace am Nachmittag zogen dann dunkle Wolken auf, es fing im letzten Moment an zu regnen und auf Regenreifen ging es in die Startaufstellung. Der Start war gut, die Sicht erwartungsgemäß schlecht als das Feld in die erste Runde ging. Sofortiges attackieren nach vorn bringt Sicht und das RCS-Racing Team lag zwischenzeitlich sogar in Führung, welche allerdings mit Team „Roscher“ mehrfach wechselte. Gerade als Mike Roscher wieder die Nase vorn hatte, zog Team „Bachmaier“ an beiden vorbei, anschließend auch das „Bonovo Action Junior Team“.  Gegen Ende des Rennens, wiederholt am Bergauf-Stück musste RCS-Racing mit Team „Gent Express“ und Team „Klock-Racing“ zwei Tausender passieren lassen, welche allerdings früh in die Bremsen griffen. Rainer Crome konnte das in der Gischt bei der Jagd auf Team „Roscher“ nicht sehen und fuhr dem Team „Klock-Racing“ in der Spitzkehre ins Heck.  Mit lädierter Verkleidungs-Nase und ohne Möglichkeit auf das Podest beendete das RCS-Racing-Team den Lauf auf Platz vier der 6ooer Wertung.

Fazit des Weekends : Das Rennen endet mit der karierten Flagge und bis dahin ist zu pushen. Auch sind irgendwelche Klopfzeichen zu vereinbaren wenn sich ein möglicher Überholvorgang abzeichnet, welchen der Fahrer offensichtlich nicht bemerkt hat aber verhindern kann.  Das RCS-Racing Team wird aus den Fehlern lernen, das ist sicher !!

Man sieht sich beim Showdown der Saison in Oschersleben

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