RCS-Racing RCS Racing


Red-Bull-Racing Day´s 2022

Wie schon 2021, wieder Renn-Unfall bei Wetterkapriolen in der Steiermark

Das RCS-Racing Kern-Team verbrachte wie schon im letzten Jahr den Jahresurlaub dicht am RedBull Ring. Der Campingplatz Murinsel, ca. 5Km vom Ring entfernt, war auch dieses Jahr wieder der Startpunkt für verschiedene Aktivitäten wie Wanderungen und Radtouren im Murtal und den umliegenden Bergen. Dazwischen Wochenend-Tickets für die MotoGP. Leider spielte dieses Jahr das Wetter nicht ganz so mit. Die zu Hause gebliebenen saßen bei Sonnenschein im Garten und in der Steiermark zogen dunkle Wolken über den Himmel. Das Ganze gipfelte dann am Donnerstag vor dem GP-Wochenende in einem kurzen aber sehr heftigen Tornado, welcher über das Tal hinwegfegte und eine Spur der Verwüstung hinterließ.  Viel Schaden auf dem Campingplatz, welcher sogar kurze Zeit nicht erreichbar war, sowie Sirenen und Feuerwehr-Einsätze der örtlichen Wehren über Stunden waren die Folge. Das RCS-Racing Team konnte zum Glück keinen Schaden vermelden, bei umliegenden Campern aber fehlten anschließend zum Teil die Markisen oder es waren Zelte zerstört worden. Ein Baum war auf einen Wohnwagen gekracht, alles Gott sei Dank ohne Personenschäden. Die zweite Urlaubs-Woche war dann eher geprägt vom heulen der Kettensägen, welche die Baumschäden rund um den Campingplatz aufarbeiten mussten. Auch waren nahezu alle Wander- und Radwege noch gesperrt.

Am Freitagvormittag der zweiten Woche zog der Tross der mittlerweile eingetrudelten Renn-Teams ins Fahrerlager der schön am Hang gelegenen Rennstrecke um. Das RCS-Racing Team hatte zusammen mit dem österreichischem Team Delta-Racing eine Box gemietet, welche den Aufbau im Fahrerlager natürlich deutlich vereinfachte. Große Enttäuschung dann aber bei der Fahrerbesprechung, die neue Motorrad-Schikane, welche das Team als Vorteil gegenüber der Tausender-Horde erwartet hatte, wurde bei dieser Veranstaltung aus Kostengründen (mehr Streckenwarte) nicht gefahren. Da die Sidecar Trophy das erste Training laut Zeitplan schon früh Samstagmorgens hatte, ging man nach den finalen Vorbereitungen am Gespann, der technischen Abnahme und nach einem ausgiebigen abendlichen Fahrerlager-Rundgang zeitig zu Bett .

Das Freie Training am Morgen nutzte das RCS-Racing Team erstmal zum Eincruisen und  Check der Adolf-Kawasaki, da man nach dem Motorschaden in Most ja viel zerlegt hatte und somit erstmal schauen musste ob alles funktionierte und auch dicht war. Das erste Zeittraining lief sehr zufrieden stellend obwohl man im Pulk rausgefahren war, was normalerweise für die Zeitenjagd nicht taugt. Sogar die Rundenzeit konnte gegenüber dem Vorjahr um fast eine Sekunde gedrückt werden. Nach dem Training kam mit Ehepaar Pruiksma erstmal etwas Hilfe ins Team, die beiden waren auf dem Weg in den Süden und hatten einen Abstecher an den RedBull Ring gemacht.  Das zweite Zeittraining machte ebenfalls viel Spaß, das Team fuhr extra wieder mitten im Pulk raus, da die Meisterschaft nach den Nullern von Schleiz und Most eh nur noch zweitrangig ist und man balgte sich fröhlich auf der Strecke. Zeiten wurden so natürlich nicht mehr verbessert und das RCS-Racing Team rutschte noch um zwei Plätze im Grid nach hinten. Der Supersprint der International Sidecar Trophy sollte am Abend eigentlich als krönender Abschluss des gesamten ersten Renntages der „RedBull Racing Day´s“ gelten und es waren auch noch viele Zuschauer vor Ort. Just in der Startaufstellung fing es plötzlich an zu Regnen und das komplette Feld ging mit Slicks auf die Reise. Der Start gelang leider mal wieder eher Suboptimal, ein Team zwei Plätze vor RCS-Racing hob in der Startaufstellung den Arm ( was normalerweise ein Problem anzeigt) und Rainer Crome drehte reflexartig kurz den Gashahn zu….und schwupp, zig Mitbewerber an der Adolf-Kawasaki vorbei. Auf der feuchter werdenden Strecke holte man sich aber Platz um Platz zurück, als es der Fahrer dann etwas übertrieb und im Infield in den Notausgang musst. Gerade als die Aufarbeitung der Wettbewerber wieder von vorn startete wurde der Lauf mit der roten Flagge beendet.  Die Rennleitung sah die Strecke als zu rutschig an und annullierte das Rennen somit aus Sicherheitsgründen.

Nach der gemeinsamen Durchsicht und Vorbereitung des Gespanns musste dann der Grill angeschmissen werden.  Ursprünglich hatte man geplant in der Bulls-Lounge essen zu gehen, aber auf Grund mangelndem Personals machte diese schon zu früh zu. Also statt „Spielberg-Burger“ wie in den letzten Jahren nun Bratwurst mit Kartoffelsalat vom Billa in Knittelfeld. Am Sonntagmorgen verabschiedete sich die Helfer-Crew nach einem ausgiebigen Frühstück wieder Richtung Ihres Urlaubsziels Kroatien, während sich das Renn-Team auf das Silver-Race vorbereitete. Den Start erwischte Rainer Crome diesmal gut und man fing sofort mit dem Attackieren der diversen Tausender im Umfeld an. Mit dem dänischen  „Fair Play Team“ wechselte man dann mehrmals die Position bis man endgültig die Oberhand gewann und in der vorletzten Runde des Rennens war man dicht am „KapX-Racing“ Team dran, welches jedoch die Position bis ins Ziel retten konnte. P5 in der 600er Wertung der Trophy war dann das finale Resultat des RCS-Racing Teams.

Die Zeit bis zum Gold-Race am Nachmittag nutzte das Team dann erstmal um nicht mehr benötigtes Equipment schon wieder im Trailer und Motorhome zu verstauen. Man wollte gerade die Regenreifen wegpacken, als es dunkel am Himmel wurde und erste Tropfen fielen. Also Luftdruck prüfen und schonmal bereit legen statt wegzupacken war die Devise. Das Rennen der Sologruppe, welche Ihren Lauf direkt vor der Sidecar-Trophy hatte, wurde nun auch schon abgebrochen und mit 10 Minuten Verspätung als WET-Race erneut gestartet. Kurve 3 am Berg war angeblich bereits komplett nass, an der Boxengasse war es allerdings eher noch trocken. Wieder die Frage nach der Reifenwahl und wie sich das Wetter weiter verhalten würde. Mehr Regen oder wieder abtrocknend ? Zweimal tauschte man die Reifen hin und her, da kam ein schmaler heller Streifen am Himmel in Sicht und man entschied in letzter Sekunde mit Slicks zu fahren, welche gerade noch hektisch montiert werden konnten bevor es in die Startaufstellung ging. Am Berg zur Kurve 3 war es wirklich sehr nass, hier konnten nach dem Start die Teams, welche auf Regenreifen gesetzt hatten auch sofort Ihren Vorteil ausspielen. Allerdings war der weitere Verlauf ab dem Infield bis über die Start- und Zielgeraden nahezu trocken, was wiederum den Teams mit Slicks in die Karten spielte.  Der Regen hatte aber aufgehört und auch am Berg trocknete die Piste immer mehr ab. Das Team „Kraus-Racing“, ebenfalls mit Slicks unterwegs,  lag zur Mitte des Rennens direkt vor RCS-Racing und Rainer Crome versuchte ein Überholmanöver hinauf zur Kurve 3 auf der noch nassen Seite. Dieses Manöver endete allerdings in einem leichten Dreher am Kurvenscheitelpunkt. Dieses wäre insgesamt gesehen nicht schlimm gewesen, aber Bernd Kraus plante direkt nach der Kurve zu kontern und rutschte mit seinem Gespann seitlich in die Adolf-Kawasaki. Beide beschädigten Gespanne nahmen zwar das Rennen sofort wieder auf, die anschließende Performance war aber zumindest beim RCS-Racing Team eher mäßig. In Rechtskurven schliff das Vorderrad am eingebogenen Auspuff und am geknickten Undertray , was die Linienwahl stark behinderte, ferner wackelte die beschädigte Front der Hauptverkleidung mächtig, wobei die Gefahr bestand, das die massiv beschädigte Nase der Verkleidung noch komplett abreißen konnte. Nach der Zieldurchfahrt (erneut auf P5 der Trophy Wertung) stellte Rainer Crome das Gespann daher sofort an der Boxenmauer ab und ließ sich lieber durch das Boxentor bergen als noch die Auslaufrunde zu bestreiten.

Auf Grund der stark beschädigten Adolf-Kawasaki ist die Absage des Lausitzring Rennens durch den Veranstalter der Sidecar-Trophy für das Team ein Glücksfall, denn man benötigt nun erstmal viel Zeit das Gespann wieder einsatzbereit zu bekommen.

Man sieht sich daher erst wieder beim Finale in Oschersleben !

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