RCS-Racing RCS Racing


Wetter-Trouble beim Saisonfinale

Als Abschluss der Saison das Heimrennen beim Sidecar Festival

Das RCS-Racing Team kam dieses Jahr unter schlechteren Ergebnis Voraussetzungen zum Heimrennen in die Magdeburger Börde als die letzten Jahre. Maximal Platz 5 war noch drin, nach 3 mal DNF und lediglich einem Podium waren die vorderen Gesamt-Platzierungen fürs Podium nicht mehr erreichbar. Am Freitagmorgen schlug das Kernteam am Rennplatz das Lager auf und erledigte letzte Arbeiten am Gespann, welches nach dem Crash am Red Bull-Ring viel Arbeit in der heimischen Werkstatt gekostet hatte. Das restliche Team trudelte am späten Nachmittag bzw. am Abend ein und man saß noch etwas zusammen und plante sorgsam den Folgetag durch. Zwei Zeittrainings am Vormittag sowie bereits zwei Rennen am Nachmittag standen auf dem Programm, ferner war die Wetter-Forecast  für das Wochenende sehr schlecht, was man angesichts des schönen Freitags kaum glauben mochte.

Früh raus aus den Federn war somit die Divise am Samstag um keine Überraschungen zu erleben und bei vorhergesagten niedrigen Temperaturen zeitig mit dem Anwärmen des Kawasaki-Triebwerks beginnen zu können. Noch war es trocken, aber der Himmel komplett bedeckt und die Temperatur war über Nacht auch stark gefallen. Jürgen Halfter prüfte daher auch gleich den Luftdruck beider Reifensätze, man würde die Regenreifen bestimmt ebenfalls, wenn vielleicht auch nicht sofort benötigen.  Nach der zweiten Tasse Kaffee fing es aber schon langsam an zu regnen und es war auch keine Besserung am Himmel in Sicht. Also Regenreifen aufziehen und die Einstellungen für Regen am Gespann wählen. Auch wurden, auf Grund der Nässe-Erfahrungen von Most, noch schnell einige kritische Steckverbindungen am Display mit Silikon-fett versiegelt und dieses zusätzlich mit Frischhalte-Folie umwickelt. Ferner entschied sich die Besatzung für die blauen Ersatzlederkombis um die aktuellen Renn-Kombis trocken zu halten als es das erste Mal hinaus auf die Lieblingsstrecke des RCS-Racing Teams ging.

Nach zwei Eingewöhnungsrunden auf dem schlüpfrigen Geläuf wurde dann mal vorsichtig angegast und es ging besser und besser. Der Grip der neuen heavy-wet Regenreifen von AVON ist so gut, das Rainer Crome die Brems-balance nach jeder gefahrenen Runde weiter aufs Vorderrad drehen konnte. Auch muss bei diesen Reifen geturnt werden, nur drinsitzen und Grip auf den Hinterreifen geben ist nicht. Leider begannen in Turn 6 wieder die Nässe-Motoraussetzer (wie schon in Most) und man fuhr raus um den Fehler wieder weiter eingrenzen zu können. Umso erstaunlicher das Ergebnis des ersten Zeittraining, das RCS-Racing Team stand mit mehr als einer Sekunde Vorsprung auf der vorläufigen Pole-position.

Während das Frühstück vorbereitet wurde, fiel die Besatzung und die Mechaniker Crew über die Adolf-Kawasaki her um das Nässe-Problem zu finden. Die Frischhalte-Folie am Display hatte nicht gehalten und wurde anders und neu gewickelt, um den Motor herum was zwar alles trocken, sicherheitshalber wurde der Stecker des Quickshifter trotzdem weiter oben unter die Verkleidung verlegt. Zwei Verbindungsstecker vorn im Schacht wurden dann final als mögliche Übeltäter identifiziert, beide waren innen nass. Nach kurzem Trockenfönen wurden diese nun ebenfalls mit Silikonfett versiegelt, ferner wurden die Belüftungen am Schacht zusätzlich mit Gafferband abgeklebt. Als es dann ins zweite Zeittraining ging, hatte es zwar aufgehört zu regnen, die Strecke war aber noch komplett nass. Die Adolf-Kawasaki lief nun einwandfrei, das Problem scheint identifiziert und zumindest erstmal gelöst zu sein. Leider war das RCS-Racing Team den ganzen Turn in Gruppen unterwegs und konnte somit die Zeit aus dem ersten Qualifying  nicht mehr verbessern. Die gefahrene Zeit der kombinierten Liste war aber immer noch gut genug für P6 im Start-Grid was eine sehr gute Voraussetzung für die verbliebenen 3 Rennen der Saison darstellte.

Zum Sprintrennen am frühen Nachmittag waren die Streckenverhältnisse immer noch durchwachsen, das RCS-Racing Team entschied sich, wie auch ca. 60% der anderen Starter für Slicks, allerding mit der Regeneinstellung vom Vormittag am Sidecar. Beim Start kamen dann erwartungsgemäß einige Tausender beim Sprint zur ersten Kurve durch, welche das RCS-Racing-Team allerdings fast komplett wieder m ersten Umlauf abarbeiten konnte. In der letzten Runde lief man dann auf das Kapx-Racing Team auf, welches auf Regenreifen ins Rennen gegangen war und diese schon komplett ruiniert hatte. Beim Versuch noch vor der Schikane an Franz Kapeller vorbeizugehen, schlug dieser die Tür aber in letzter Sekunde wieder zu, so das Rainer Crome heftig bremsen musste um den Crash zu vermeiden. Durch dieses Manöver drehte sich das RCS-Racing Team einmal um 360° und verlor den direkten Anschluss an die Podiums-Gruppe. Im Nachgang betrachtet hätte Rainer Crome die Gegengerade abwarten sollen um dann auf der Bremse locker dran vorbei und aufs Podium zu fahren. Dieser Fehler reiht sich leider nahtlos in die vielen Fehlentscheidungen der 2023er Saison ein, wo die Fahrer halt in Bruchteilen von Sekunden die richtige oder halt auch falsche Entscheidung treffen müssen. Shit Happens !!

Beim Start zum ersten Goldrace am späten Nachmittag kam man richtig klasse vom Startplatz weg, balgte sich Runde um Runde mit dem Schwedischen „Team 669“ und beendete den Lauf ebenfalls wieder auf dem Holz-Medaillen Platz.  In der ersten Runde steckt zwar der Pole-setter, das „MMT Racing Team“ im Kiesbett fest, doch konnte das RCS-Racing Team diesmal auf trockenem Geläuf das „Team Bachmaier“ aus Österreich nicht halten und musste diese ziehen lassen. Nach dem Rennen zur International Sidecar-Trophy schaute man gemeinsam als Team den ersten Lauf des Wochenende zum „Sidecar World Championship“, welcher allerdings nach 14 Runden wegen eines Gewitterregens abgebrochen werden musste. Ein schöner, letzter gemeinsamer Grillabend der 2022er Saison schloss sich an und man ließ noch ein paar Stunden gemeinsam mit Freunden die bisherige Saison Revue passieren bevor es ins Bett ging.

Am Sonntagmorgen ließ das RCS-Racing Team das Warmup aus, da es just zum Beginn wieder anfing zu regnen. Das letzte Saison-Rennen war dann ein Spiegelbild des zweiten Rennens am Vortag. Wieder gut weggekommen, rundenlange fight´s mit dem Schweden und final diesmal auf P5, da keiner im Kies steckte und der gelbe Österreicher leider wieder schneller war. Aber nix mehr kaputt gemacht, tolles Rennen gefahren und viel Spaß gehabt. So soll es sein.

Man sieht sich in 2023……mal sehen auf welcher Europäischen Rennstrecke

Kommentare sind geschlossen.