Fahrbericht zur Rallye „Silbernen Rose von Hildesheim“
Dieses Jahr ging das familieninterne Duell in die 2. Runde, sogar ergänzt um ein drittes Fahrzeug, denn Hendrik Crome mit Freundin Alina Schwebel auf dem heißen Sitz brachten das Goggomobil der Großmutter an den Start zur diesjährigen Ausgabe der Oldtimer Rallye des HAC Hildesheim. Die Besatzung der anderen Fahrzeuge wurden so gewählt das Tanja Crome mit Marion Reineke als Schwiegertochter in spe im Austin A55 auch parallel die Damenwertung bestreiten konnte. Moritz Crome zwängte sich trotz seiner Körpergröße zu seinem Vater in den Triumph Roadster. Es war sonnig, aber lausig kalt am Morgen, trotzdem wurde beim Triumph das Verdeck zurückgeklappt und zu Mütze und Schal gegriffen. Die Wettervorhersage versprach zumindest Trockenheit. Nicht viele der doch zahlenmäßig stark vertretenen Roadster oder Cabriolets starteten offen in die Rallye
Team „Austin“ ging wie schon letztes Jahr als ältestes Fahrzeug der Familien-Challenge mit der Startnummer 7 in der Klasse 2 in die Rallye, Team „Goggo“ mit der Startnummer 24 in der Klasse 3 und Team „Triumph“ hatte beim Start in der Klasse 4 die Startnummer 39 an der Frontscheibe kleben. Insgesamt hatte der Hildesheimer Automobil Club 112 Autos zur diesjährigen Ausgabe der Rallye zugelassen, welche dann im Minuten-Abstand beim Autohaus Feddersen in Bad Salzdetfurth auf die Reise geschickt wurden.
Die erste Wertungsprüfung (WP1) auf einer kleinen Nebenstraße zwischen den Ortschaften Almstedt und Wrisbergholzen fand als Gleichmäßigkeitsprüfung statt. Obwohl es nur geradeaus und auch nur über 590m ging, war es schwieriger für die Teams als gedacht. Jeder Fahrer musste sich erstmal an einen neuen Beifahrer bei den Zeitenansagen einstellen, auch war die Ziel-Lichtschranke nach einer Kuppe und konnte daher schlecht eingeschätzt werden. Trotzdem meisterten alle den ersten Test mit guten bis zufriedenstellenden Ergebnissen. Als nächstes ging es für das gesamte fahrende Museum nach Alfeld zu einer Stempel-kontrolle im Rahmen des Stadtfestes mitten auf dem Marktplatz, bei welcher auch das jeweilige Team und dessen Fahrzeug kurz vorgestellt wurde. Als Team „Triumph“ dort eintraf hatte der Sprecher den Namen Crome natürlich schon gut im Gedächtnis und fragte auch sodann gleich, ob man denn eine Familienausfahrt machen würde.
Die zweite Wertungsprüfung (WP2) kurze Zeit später, wieder als Gleichmäßigkeitsfahrt, verlief zwischen den Örtchen Schildhorst und Klump in der Gemeinde Freden. Für das Team „Austin“ und noch mehr für das Team „Goggo“ insofern eine Herausforderung, weil am Berg gestartet und die Fahrzeuge schwierig gleich auf die errechnete Durchschnittgeschwindigkeit zu bringen waren. Speziell der Goggo packte den Hügel nur im ersten Gang, umso schneller musste das Team dann das Bergabstück in Angriff nehmen, um das Ziel genau zum richtigen Zeitpunkt zu erreichen. Also insgesamt schwierig zu timen, was viel Erfahrung mit solchen Sonderprüfungen vorrausetzt. Das Team „Triumph“ sah dem Thema entspannt gegenüber, mit 2,5 Liter Hubraum und mehr als 140 Pferden unter der Haube alles kein Problem. Eher der Umstand das man in der Warteschlange der Sonderprüfung ordentlich mit Graupelkörnern eindeckt wurde, welche wegen des offenen Verdecks reichlich den Weg auf Fahrer und Beifahrer fanden. Einige Kilometer später sah der Niederschlag am Himmel in der zu fahrenden Richtung sogar so stark aus, dass man sich entschloss vorübergehend das Verdeck zu schließen und bis zur nahen Mittagspause geschlossen zu fahren.
Die Pause wurde dieses Jahr im Jägerhaus am Hainberg gemacht, auf der Anfahrt von Volkersheim kommend war dann auch die finale Zeitkontrolle der ersten Tageshälfte. Team „Austin“ war schon beim Dessert und Team „Goggo“ beim Hauptgang als Team „Triumph“ in der großartig restaurierten Location eintraf. So gab es auch nur kurze Überschneidungen zum Austausch (Team „Austin“ hatte etwas Probleme mit der Bremse und Team „Goggo“ sorgte sich über den Spritkonsum des kleinen Zweitakters) bevor es wieder zeitversetzt in die Nachmittags-Session hineinging. Auch das Wetter hatte sich beruhigt, so dass der Roadster wieder offen gefahren werden konnte.
Die kurze Zeit später auf der Strecke anberaumten Wertungsprüfungen 3 und 4 (wieder gleichmäßig, aber mit zwischen-Zeitnahme nach ca. 75% der Strecke) hatten es diesmal in sich. Von Länge und Durchschnitt her gesehen eher unkritisch, aber durch die Topografie der „Jerzer Kurven“ kniffelig zu fahren. Nach dem Start erst ein ganzes Stück Bergauf, dann nach einer Rechtskurve relativ steil bergab mit drei spitzen Serpentinen bis zur Zwischenzeit (WP3), dann eine weitere finale Serpentine hinab und ab durch die Zielzeitnahme (WP4). Wer nun gemächlich mit der vorgegebenen Durchschnittszeit losfuhr hatte schon verzockt bzw. musste in den Serpentinen wie einst Walter Röhrl bei der Monte agieren können. Team „Goggo“ war hier rettungslos verloren, der kleine Knattermann im Heck hatte schon auf dem Bergan Stück zu kämpfen und das Fahrwerk der „Asphaltwanze“ konnte das Zeitmanko in den Serpentinen ohne Gefahr für Leib und Leben auch nicht wieder gutmachen. Hut ab für Hendrik Crome am Volant des Kleinwagens, das die Zeitabweichung am Ende nicht noch viel mehr ausmachte. Team „Austin“ hatte es auch nicht gerade leicht, wegen der am Morgen etwas weichgewordenen Bremse kämpfte man mit stumpfen Waffen, bekam die Sonderprüfung aber insgesamt gesehen doch etwas besser in den Griff. Team „Triumph“ war da gegenüber den anderen voll im Vorteil. Man war zwar auch etwas zu verhalten losgefahren, konnte das Manko aber mit dem Sportwagen halt „Röhrl-mäßig“ lösen und die Soll-Zeiten doch ziemlich gut einhalten.
Team „Goggo“ entschied sich kurze Zeit später auf Grund der zZ fehlenden Reservestellung am Benzinhahn für einen Tankstopp und fädelte sich einfach wieder weiter hinten ein. Dabei war die Streckenkenntnis um Bockenem herum aber eher von Nachteil, weil man eine stumme Streckenkontrolle liegen ließ, welche sich nur mit dem Abfahren der korrekten Strecke und vor allem aus der richtigen Richtung finden ließ. Nach einem weiteren Fauxpas durch Übersehen einer Stempelkontrolle im Örtchen Söder kurz vor Schluss war das Fehler-Punkte-Konto soweit angewachsen das man vordere Platzierungen in der Wertungsklasse 3 leider nicht mehr erreichen konnte.
Team „Austin“ dagegen hatte am Ende etwas Glück, die WP2, welche das Team am schlechtesten hinbekommen hatte, wurde wegen technischen Problemen bei der Zeitnahme komplett aus der Wertung genommen. Somit saß das Damenteam bereits gut gelaunt bei Kaffee und Kuchen während Team „Triumph“ sich beim Wasserschloss Söder noch die Zeit bis zur vorgegebenen Zieleinfahrt des Nachmittags vertrieb.
Die Siegerehrung im Autohaus Feddersen brauchte anschließend die folgenden Ergebnisse zu Tage : Team „Austin“ Platz 2 in der Wertungsklasse 2, Platz 42 gesamt sowie Gewinn der Damenwertung. Team „Goggo“ Platz 11 in der Wertungsklasse 3 sowie Platz 68 insgesamt und Team „Triumph“ Platz 3 in der Wertungsklasse 4 sowie Platz 8 gesamt. Was die Platzierungen nicht widerspiegeln können, ist der Spaß, den alle drei Teams über den Tag bei der sehr gut organisierten Rallye des HAC hatten. Es war saukalt (speziell im offenen Roadster) und auch teilweise feucht, aber generell gesehen hatte der Wettergott ein Einsehen gehabt und nachmittags noch ordentlich Sonne beigesteuert.
Als nächster Event ist die Teilnahme beim Deutschlandtreffen des Triumph TR Registers geplant.
Man sieht sich in Sonthofen !!