RCS-Racing RCS Racing


Rotkäppchen Rallye

Fahrbericht Sachsen-Anhalt Classic

Der Austin A55 wurde das erste Mal mit dem Motorhome getrailert und auch die Situation ohne extern Stromanschluss am Stellplatz war mit dem geplanten doppelten Homeoffice der Team-Member ein erster Versuch. Beim Start am Donnerstagabend, der mobile Veteran war schon am Vorabend verladen worden, stellte man fest die dicke Powerbank zu laden vergessen zu haben. Schnell übers 12V Bordnetz angeschlossen und bis Freyburg an der Unstrut hatte sie ca. 50% Ladezustand erreicht. Das sollte zumindest für die Handy´s und alles andere, welches man über USB laden konnte, erstmal reichen. Angekommen auf dem „Schützenplatz“ im Zielort fand man nach erster kleinerer Begehung des Umfeldes eine Weinbar in der Nähe, wo man bei einem guten Schoppen den Abend ausklingen ließ.

Der Freitag wurde wie üblich im mobilen Office verbracht, jedoch wie schon erwähnt das erste Mal ohne externe Stromversorgung. Alle Bedenken waren jedoch unangebracht, die Sonne schien und die PV Anlage auf dem Dach des Hymer-Mobils sorgte ständig für Nachschub an Strom. Nach Feierabend, die alte englische Limousine war mittags schon vom Trailer runtergefahren worden, ging es zur Anmeldung in die Sektkellerei „Rotkäppchen“ auf welchem Parkplatz schon alle Startplätze per Nummer den jeweiligen Fahrzeugen zugeordnet waren.  Die diesmalige Startnummer 24 für das Rallye-Fahrzeug hatte schon was, war sie doch 10 Jahre die Stamm-Startnummer des RCS-Racing-Team in der International Sidecar Trophy gewesen. Das konnte nur ein gutes Omen für das Wochenende sein. Das abendliche Dinner, das Team hatte vorsorglich einen Tisch in einem alten Freyburger Restaurant reserviert, war dann von Fußballübertragungen via Handy an den Nebentischen geprägt. Geholfen hat es dennoch nichts, Deutschland verlor gegen Spanien nach Verlängerung. Nach einem Absacker im Wohnmobil war dann auch sense mit dem Tag.

Der Samstag zeigte sich wetterseitig perfekt für eine Oldtimer-Rallye. Sonnig, nicht zu heiß und mit leichtem Wind ging es auf die Strecke durch das vom Weinanbau geprägte Land. Kleinere Nebenstraßen waren häufig noch mit Kopfsteinpflaster-Oberfläche und man zeigte sich froh den weich gefederten Austin A55 statt den Triumph-TR6-Sportwagen gewählt zu haben. Das Team hatte es schon fast bis zum Ort der Mittagspause geschafft, als die erste Wertungsprüfung anstand. Ausgehend von der Mitte des vorderen Rades waren möglichst genau 150cm vorwärtszufahren. Mit einem guten Gefühl ging es weiter nach Nebra, wo mal vor Jahren die berühmte Himmelsscheibe gefunden wurde. In Nebra war jedoch eine große Baustelle mit Umleitung, welche es wohl aus zeitlicher Überschneidung nicht mehr in die Karte des Veranstalters geschafft hatte. Wer den Hinweisschildern weiter exakt folgte, kam irgendwann allerdings zu der Vermutung schon auf der Nachmittags-Etappe zu sein. Letztendlich kam jedoch jeder am Zwischen-Ziel in Nebra an. Der Veranstalter hatte wohl aus der Kritik des letzten Jahres seine Lehren gezogen, jedenfalls gab es beim Lunch dieses Mal auch Salate und vegane Alternativen.

Nach dem Restart kam zeitig die zweite Wertungsprüfung des Tages, welche als klassische Gleichmäßigkeits-Prüfung über Strecke und Zeit angesetzt war.  Die Fahrerin folgte den Ansagen ihres Co-Piloten leider etwas zögerlich und die Zieldurchfahrt war somit eher nicht ganz optimal. Man wähnte sich daher schon eher im Mittelfeld als kurze Zeit später die finale Wertungsprüfung des Tages anstand. Diesmal echt schwierig, galt es einfach den Schnitt von exakt 30 km/h bis zum unbekannten Ziel, aber mit Kurven einzuhalten….weder Zeit noch Strecke waren angegeben. Die Fahrerin löste die Aufgabe aber mit Bravour und es ging gut gelaunt die schön ausgearbeitete, restliche Strecke an der Saale und Unstrut entlang über Naumburg zurück zum Zieleinlauf beim „Rotkäppchen“.

Durch die frühe Startnummer war noch Zeit für ein Eiscafe auf dem Freyburger Marktplatz sowie eine schnelle Dusche im Motorhome bevor es im feinen Dress zum „Fahrerabend“ in den historischen Saal der bekannten Sektkellerei ging. Ein großartiges Büfett mit feiner Weinauswahl sowie Live-Musik rundete den Abend ab. Am Sonntag bei der Siegerehrung dann erneut die Trophäe für den 2. Platz, geradezu wie im Vorjahr. Allerdings in einer anderen Klasse, mit einem anderen Auto und dazu passend diesmal Fahrer-Beifahrer getauscht. Schwupps danach den Austin wieder auf den Trailer, ab nach Hause und ein tolles Wochenende nahm seinen leider viel zu frühen Abschied.

Die nächste Rallye (ADAC Niedersachsen Classic) ist in der gleichen Besetzung und wieder mit dem Austin Cambridge geplant, allerdings findet diese erst im September statt.

Man sieht sich in Bad Lauterberg

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