Reaktivierung des Classic-Renners beim 2024er Sidecar-festival
Wie bereits angekündigt, hatte das RCS-Racing Team für das Sidecar-Festival in Oschersleben eine Nennung für die Classic-Demo abgegeben und das Fiddaman-BSA Racing-Sidecar über den Sommer fit für die Rennstrecke gemacht. Das komplette Chassis durchgesehen, Bremsflüssigkeit gewechselt, die reparierte Blackbox der Zündung wieder eingebaut sowie die Kurbelgehäuse-Entlüftung anders als bislang gelöst. Auch wurden Werbeaufkleber des langjährigen Haupt-Sponsor des Teams an der Verkleidung des Klassikers angebracht. Beim Probelauf Anfang September war das Gespann jedenfalls nach Jahren der Einlagerung sofort angesprungen und zeigte damit umso mehr, dass es gern wieder auf die Rennstrecke zurückkehren mochte.
Da man den großen Renn-Trailer parallel zum F1-Renngespann verkauft hatte, musste im Freundeskreis ein Kofferanhänger geliehen werden, um das Gespann sowie das restliche Renn-Equipment nach Oschersleben zu transportieren. Wieder erwarten funktionierte das Packen aber besser als ursprünglich erwartet und man traf umgehend im ersten Versuch die zulässige Stützlast des Zugfahrzeugs. Das Renn-Zelt musste allerdings aus seiner angestammten Kiste und separat in den Trailer gepackt werden, ferner kam der Werkstattwagen in die Heckgarage des Motorhome. Mit dem Feiertag zur deutschen Wiedervereinigung, direkt vor dem Wochenende, war die Anreise sehr stressfrei zu gestalten. Lediglich der Rest des Teams, Hendrik Crome mit Lebensgefährtin Alina Schwebel wollten gern unterstützend dabei sein, hatten nicht aufgepasst und sich den Feiertag nicht freigehalten. Also pünktlich zum angegebenen Einlass in Oschersleben angekommen, hatte das Kernteam mal wieder das Equipment allein auszuladen und den Rennplatz einzurichten.
Papierabnahme sowie die technische Abnahme waren schon durch als der Rest des Teams am späteren Abend eintraf, mit welchem man noch gemeinsam durchs Fahrerlager schlenderte. Die noch bekannten Gesichter der Classic-Szene begrüßten das Wieder-Auftauchen das RCS-Racing-Team durchweg positiv und zu der schnellen, modernen Szene, welcher man ja 10 Jahre angehört hatte und welche ja ebenfalls beim Sidecar-Festival anwesend war, konnte der eine oder andere Kontakt wieder aufgefrischt werden.
Freitag im ersten Turn wurde erstmal wieder eingerollt, die doch mittlerweile alten Reifen mussten zum „Arbeiten“ überredet werden, auch musste der Fahrer sich wieder an die Vorderbremse am Lenker gewöhnen (bei den Modernen gibt es nur noch einen Fußbremshebel für beide Bremskreise) sowie die Beifahrerin an die Turn-Wege beim Frontaustieg. Immer flotter ging es um die Lieblingsstrecke des RSC-Racing Teams. Kurz vor Schluss der Session war der Drehzahlmesser mit einmal ausgestiegen und Rainer Crome bog ab ins Fahrerlager. Ein Stecker war an der Blackbox losgerappelt und musste kurz befestigt werden. Turn zwei fiel der Fehlerhexe zum Opfer. Benzinpumpe sagte nix mehr (komischer Zufall das man damit noch zurück ins Fahrerlager gekommen war)…gefixt war das Thema dann pünktlich zum Ende der Session als alle anderen Teilnehmer gerade wieder von der Strecke kamen.….Mist !! Dann halt erstmal die Trainings der WM und der Trophy angeschaut sowie pünktlich den Grill angeschmissen und den Feierabend eingeläutet. Lausig kalt war es schon den ganzen Tag gewesen, da half am Abend nur hochprozentiges zum Heizen von innen.
Samstag, Arschkalt am Morgen und auch nach dem Frühstück, als das Team ins Leder kroch, war es nicht wirklich wärmer geworden. Der getunte BSA-Motor wurde gut angewärmt, was den immer mehr werdenden Zuschauern im Paddock sichtlich gefiel. Dann ging es hinaus auf die Strecke. Als die Reifen warm waren ließ man es zum ersten Mal flott angehen, noch ohne Messer zwischen den Zähnen aber schon deutlich aggressiver als am Vortag. Trotz der Kälte war die Besatzung gut am Dampfen als das karierte Tuch kam und man ins Fahrerlager abbog. Beim zweiten Turn am Nachmittag, man wollte es noch mal etwas mehr krachen lassen war aber schon nach paar Runden Schluss. Irgendwer hatte die Strecke im „Tripple“ verölt und just passend zum Abbruch war auf der Start-Ziel-Geraden schlagartig die Zündung am Fiddaman-BSA Renner „weg“. Ausrollen und auf den Lumpensammler warten war die Devise. Beim Abschleppen per Seil zurück ging es unter dem Klatschen der Zuschauer nochmal ganz „leise“ durch die „Hasseröder-Kurve“ bevor man am Rennzelt ankam und zur Fehlersuche überging. Dort auf dem Rollenstarter sprang der Twin zur Verwunderung aller sofort wieder an. Nach minutenlangem Lauf ohne weiteren Fehlerbefund beschloss man es am Sonntag beim letzten Turn des WE einfach noch mal zu versuchen.
Sonntag, wettertechnisch ein Abbild des kalten Samstags, sollte der Twin früh angewärmt werden. Erstens weil es durch die Temperaturen angebracht war, zweitens um sicherzustellen das er sauber lief da man tags zuvor das Zündungsproblem ja nicht reproduzieren konnte. Letztendlich konnte das Team dem Motor aber gar keine einzige Zündung mehr entlocken. Irgendwas war nach dem Probelauf am Vortag nun endgültig in der Zündanlage verstorben. Etwas gefrustet wurde somit schon am Vormittag eingepackt bevor sich das Team auf die Tribüne begab um den Läufen der Sidecar-WM sowie der Int. Sidecar-Trophy beizuwohnen.
Insgesamt gesehen war das WE sehr kurzweilig, das Fahren mit dem Classic-Race-Sidecar hat viel Spaß gemacht und das Fiddaman-BSA Gespann malwieder seinen Status als DIVA untermauert. Nun geht es erstmal in die Winterpause, den Fuhrpark durchsehen und am Vorkriegsprojekt „Seven“ vorankommen.
Man sieht sich in 2025